ÖkEsFo 29 - 8. Jahrgang - März 1998
Miteinander singen -
uni
sono und una voce Unisono heißt ein neues Liederbuch, das am Rand des Schlussgottesdienstes
im Grazer Stadtpark am 29.6.1997 zu kaufen war: Ökumenische mehrsprachige
Lieder der Christenheit, herausgegeben von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft
für Hymnologie, Verlag Zeitpunkt Schnider in Graz (ISBN 3-900993-71-8.
Das Vorwort ist in fünfzehn Sprachen abgedruckt. Die ausgewählten
133 Lieder erscheinen in bis zu acht verschiedenen Sprachen für das
Singen in simultaner Mehrsprachigkeit. Grundbedingung für die Aufnahme
war, dass ein Lied schon mindesten eine Grenze nach Land oder Konfession
übersprungen hat. Dass es nun ein solches Buch für ökumenische
internationale Veranstaltungen gibt, kann nicht hoch genug veranschlagt
werden. Uni sono, mit denselben Tönen, wenn auch nicht mit
denselben Worten, kann man daraus singen.
Was den gedanklichen Inhalt angeht, gibt es freilich große Unterschiede.
Nicht jeder Text lässt sich in jeder Sprache in dem von der Musik
verlangten engen formalen Rahmen nach Reim, Rhythmus und Inhalt gleich
gut wiedergeben. Dabei spielt natürlich die nahe oder fernere Verwandtschaft
der betreffenden Sprachen die Hauptrolle. Der Vergleich zeigt bei manchen
Liedern ein unglaublich gut gelungenes Hinübersetzen; bei andern ist
die Ähnlichkeit oft kaum zu ahnen. So tun sich z.B. die Fassungen
in romanischen Sprachen in der Regel schwer, dem ursprünglichen Inhalt
nahezukommen. - Die ökumenische Esperanto-Gruppe hat bei ihren täglichen
Gottesdiensten in Graz nicht nur uni sono gesungen, sondern auch
una
voce, mit einem gemeinsamen Wortlaut, ohne sich der Vorherrschaft eines
einzelnen Landes auszuliefern. Wir haben uns gefreut, dass die meisten
Unisono-Lieder
schon in unseren Esperanto-Gesangbüchern und -Liedheften stehen.
Auch Esperanto hat ein romanisches Äußeres. Weil es nur wenige
einsilbige Wörter gibt und die Betonung stets auf der vorletzten Silbe
liegt, scheint es auf den ersten Blick am Schicksal jener Sprachen teilzuhaben.
Weil jedoch der Akkusativ eine freiere Wortfolge im Satz ermöglicht
und die Nominativ-Endung -o in poetischer Sprache elidiert werden darf,
ergeben sich dennoch viele Lösungsmöglichkeiten.
Bei dem folgenden Beispiel (nicht aus Unisono, sondern aus Tero kaj
Ĉielo Kantu, 131) ist das Reimschema ABABAA eine besondere Herausforderung.
Kálmán Kalocsay, der Übersetzer von Dantes Göttlicher
Komödie, bekennt, dass ihn die Suche nach dem dritten Reimwort
für die italienischen Terzinen manchmal fast verzweifeln ließ
- und doch konnte er die ganze "Inferno" schließlich in
mustergültiger Esperanto-Fassung vorlegen. Schon wenn es glückt,
bildlich gesprochen, nach einem Ölgemälde einen guten Holzschnitt
herzustellen, darf die Aufgabe als gelöst betrachtet werden. Wir
laden Sie ein, an folgendem Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch nachzuprüfen,
wie weit eine solche Übertragung ins Esperanto gelingen kann und
wo unüberwindliche Defizite zurückbleiben.
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude
in Esperanto : |
die wörtliche Übersetzung : |
Und nun zum Vergleich das Original (EG 66): |
1. Venis Jesuo, la ĝojo eterna,
alfa, omega, komenco kaj fin´.
Dio kaj hom´ en unuo konsterna -
Li, la Kreinto, en homa proksim´!
Kosmo! rakontu kun voĉ´ senalterna:
Venis Jesuo, la ĝojo eterna. |
1. Gekommen ist Jesus, die ewige Freude;
Alfa, omega, Anfang und Ende.
Gott und Mensch in bestürzender Einheit -
er, der Schöpfer, in der Nähe der Menschen!
Kosmos, erzähle mit unwandelbarer Stimme:
Gekommen ist Jesus, die ewige Freude. |
1. Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude;
A und O, Anfang und Ende steht da.
Gottheit und Menschheit vereinen sich beide;
Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah!
Himmel und Erde, erzählet´s den Heiden:
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden. |
2. Venis Jesuo, rompiĝas katenoj,
krake dissaltas rigliloj de l´mort´.
Li, Dia Filo, el timoj kaj premoj
estas por vera liber´ la pasport´,
levas al gloro el pekoj, malbenoj.
Venis Jesuo, rompiĝas katenoj. |
2. Gekommen ist Jesus, es zerbrechen die Ketten,
krachend springen die Riegel des Todes auseinander.
Er, Gottes Sohn, ist aus Ängsten und Bedrückungen
zur rechten Freiheit der Passierschein;
er erhebt zu Ehren aus Sünden und Fluch.
Gekommen ist Jesus, es zerbrechen die Ketten. |
2. Jesus ist kommen, nun springen die Bande,
Stricke des Todes, die reißen entzwei.
Unser Durchbrecher ist nunmehr vorhanden;
er, der Sohn Gottes, der machet recht frei,
bringet zu Ehren aus Sünde und Schande;
Jesus ist kommen, nun springen die Bande, |
3. Venis Jesuo kun venko-proklamo,
frontas fortulon en ties kastel´.
Per Lia venko finiĝas la dramo.
Li elkondukas kaptitojn al hel´.
Ĉu la pli fortan vi sentas, satano?
Venis Jesuo kun venko-proklamo. |
3. Gekommen ist Jesus mit dem Siegesruf,
er stellt den Starken in seiner Burg.
Mit seinem Sieg endet das Drama.
Er führt die Gefangenen ins Helle heraus.
Fühlst du den Stärkeren, Satan?
Gekommen ist Jesus mit dem Siegesruf. |
3. Jesus ist kommen, der starke Erlöser,
bricht dem gewappneten Starken ins Haus;
sprenget des Feindes befestigte Schlösser,
führt die Gefangenen siegend heraus.
Fühlst du den Stärkeren, Satan, du Böser?
Jesus ist kommen, der starke Erlöser. |
4. Venis Jesuo, la reĝo de gloro.
Laŭdu Lin, tero, laŭdegu, ĉiel´!
Por la regist´, konvertanto de l´koro,
pordojn apertu kun verva akcel´.
Pensu: Li donas la kronon el oro!
Venis Jesuo, la reĝo de gloro. |
4. Gekommen ist Jesus, der König der Ehren.
Lobe ihn, Erde, rühme, Himmel!
Für den Herrscher, der das Herz bekehrt,
öffnet die Tore mit freudigem Drang.
Denkt: er gibt euch die Krone aus Gold.
Gekommen ist Jesus, der König der Ehren. |
4. Jesus ist kommen, der König der Ehren;
Himmel und Erde, rühmt seine Gewalt!
Dieser Beherrscher kann Herzen bekehren;
öffnet ihm Tore und Türen fein bald!.
Denkt doch, er will euch die Krone gewähren.
Jesus ist kommen, der König der Ehren. |
5. Venis Jesuo, la peko-ofero;
pekojn tutmondajn forportas ŝafid´,
savas eterne el tim´ kaj infero,
mortas surkruce pro homa perfid´.
Amo abisma, profunda espero:
Venis Jesuo, la peko-ofero. |
5. Gekommen ist Jesus, das Sündenopfer;
Sünden der ganzen Welt trägt das Lamm.
rettet für ewig aus Furcht und Hölle,
stirbt am Kreuz für den menschlichen Verrat.
Abgründige Liebe, tiefe Hoffnung:
Gekommen ist Jesus, das Sündenopfer. |
5. Jesus ist kommen, ein Opfer für Sünden;
Sünden der ganzen Welt träget dies Lamm.
Sündern die ewge Erlösung zu finden,
stirbt es aus Liebe am blutigen Stamm.
Abgrund er Liebe, wer kann dich ergründen?
Jesus ist kommen, ein Opfer für Sünden. |
6. Venis Jesuo. ĉi vorton plu-donu,
kuru al Lia sav-dona standard´;
ĵuru kaj koran fidelon proponu;
diru: ni vivos sub Via rigard´.
Koro-amiko, per vero nin zonu.
Venis Jesuo. ĉi vorton plu-donu. |
6. Gekommen ist Jesus. Dieses Wort gebt weiter,
eilt zu seiner heilsamen Fahne!
Schwört und bietet Treue des Herzens an;
sprechet: Wir wollen leben unter deinem Blick.
Herzensfreund, mit Wahrheit gürte uns!
Gekommen ist Jesus. Dieses Wort gebt weiter. |
6. Jesus ist kommen, sagt´s aller Welt Enden;
eilet, ach eilet zum Gnadenpanier!
Schwöret die Treue mit Herzen und Händen,
sprechet: Wir leben und sterben mit dir.
Herzensfreund, gürte mit Wahrheit die Lenden!
Jesus ist kommen, sagt´s aller Welt Enden! |
7. Venis Jesuo, la fonto de beno.
Iru, soifaj, kaj trinku ĝis fund´.
Kontraŭ pereo kaj kontraŭ veneno
prenu el tiu senfina abund´.
Tie la koro sin banu ĝis pleno.
Venis Jesuo, la fonto de beno. |
7. Gekommen ist Jesus, die Quelle des Segens.
Geht, ihr Durstigen, und trinkt aus bis zum Grund!
Gegen Verderben und gegen Gift
nehmt aus dieser unendlichen Fülle.
Hier soll das Herz sich baden bis zur Erfüllung.
Gekommen ist Jesus, die Quelle des Segens. |
7. Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden;
komme, wen dürstet, und trinke, wer will!
Holet für euren so giftigen Schaden
Gnade aus dieser unendlichen Füll!
Hier kann das Herze sich laben und baden.
Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden |
8. Venis Jesuo, la kaŭzo de vivo.
En Li korpiĝas la Di-kompatem´.
Agi el amo - jen Lia motivo.
Mortis la morto, mizer´ kaj malben´.
Liaj ni restu sen alternativo.
Venis Jesuo, la kaŭzo de vivo. |
8 Gekommen ist Jesus, die Ursache zum Leben.
In im verkörpert sich das Erbarmen Gottes.
Handeln aus Liebe - das ist sein Antrieb.
Gestorben sind der Tod, der Jammer und der Fluch.
Sein wollen wir bleiben ohne Alternative.
Gekommen ist Jesus, die Ursache zum Leben. |
8. Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben.
Hochgelobt sei der erbarmende Gott;
der uns den Ursprung des Segens gegeben;
dieser verschlinget Fluch, Jammer und Tod.
Selig, sie ihm sich beständig ergeben!
Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben. |
(Johann Ludwig Konrad Allendorf, 1693-1773)
Die Lebensgeschichte Zamenhofs
René Centassi, früher Chefredakteur von Agence France-Presse
in Paris, hat zusammen mit Henri Masson ein flüssig zu lesendes
Buch über das Leben von Dr. L.L. Zamenhof, dem Begründer der
Esperanto-Sprache geschrieben (L´homme qui a défié
Babel. Le père de l´Espéranto, Editions Ramsay
1995, 408 S.). Ein Exemplar wurde dem Papst zugeschickt. In seinem Namen
bedankte sich Mgr. L. Sandri: "Ich bin beauftragt, Ihnen herzlich zu
danken für die Zusendung dieses Buches, in dem Sie das Leben von
Ludwig Lejzer Zamenhof darstellen, der sein Leben lang den tiefen Wunsch
gezeigt hat, Brücken zwischen den Menschen zu bauen; Man spürt
seine beständige Sorge, die Verständigung und Versöhnung
zwischen Menschen und Völkern zu fördern, um eine brüderlichere
Gesellschaft aufzubauen." Umberto Eco sagt, mehr als die Sprache selber
habe ihn die Persönlichkeit Zamenhofs beeindruckt. Leider haben
wir in deutscher Sprache nur kurze Darstellungen. Außer dem genannten
französischen Buch gibt es eine englische Übersetzung des
Buches Vivo de Zamenhof von Edmond Privat, eine gute Darstellung
von Dr. Marjorie Boulton Creator of Esperanto, sowie ein Buch
in italienischer Sprache. Alle diese Bücher und Tausende von anderen
Titeln können Sie über die Fernleihe bei der Deutschen Esperanto-Bibliothek
aus Aalen ausleihen.
Echo auf Graz
Adolf Burkhardt hat an mehreren Orten über die 2. Europäische
Ökumenische Versammlung und die Aktivitäten der Ökumenischen
Esperanto-Gruppe Versammlung berichtet. Mit eigenen Dias sprach er in Kloster
Kirchberg, bei den Seniorenpfarrern in Kirchheim und beim Offenen Nachmittag
der Haigstkirche in Stuttgart. Bei Predigtgottesdiensten in Nabern und
Kirchheim (Auferstehungskirche und Christuskirche) versuchte er ebenfalls,
etwas von seinen Grazer Erfahrungen weiterzugeben.
Presseberichte mit Übersetzungen unserer Verlautbarung aus Zalaegerszeg
erschienen in Kroatien (2), Russland und der Slovakei. Esperanto-Mitteilungsblätter
berichteten in Schweden, England, Frankreich und Tschechien. In Graz
wurde ein öffentlicher Platz in "Platz der Versöhnung", umbenannt,
wie uns Dr. Kovacic per Fax mitteilte.
Der Teckbote berichtete am 22. Dez. 1997:
Am Anfang stand Neugier
Der Weilheimer Adolf Burkhardt wurde mit dem goldenen Ehrenzeichen
des Deutschen Esperanto-Bundes für fünfzigjährige Mitgliedschaft
und Mitarbeit ausgezeichnet. Die Ehrung fand im Rahmen eines Treffens
zum Tag des Esperanto-Buches in Stuttgart statt. In jedem Jahr treffen
sich dort die Freunde der internationalen Sprache, um den Geburtstag
des Initiators der Esperanto-Sprache, des Warschauer Augenarztes Dr.
Ludwig Lazarus Zamenhof, zu begehen.
Gleich zu Beginn überreichte der Herrenberger Schuldekan Alois
Eder das Ehrenzeichen an Adolf Burkhardt. Dieser folgte der Aufforderung,
ein paar Höhepunkte aus den fünf Jahrzehnten seiner Arbeit
zu nennen. Er erinnerte an seine erste Begegnung mit der Sprache im
Seminar Schöntal. Aus purer sprachlicher Neugier befasste er sich
damit, aber bald erwuchsen daraus prägende Begegnungen mit Menschen
aus anderen Völkern und Kulturkreisen. Sein Interesse für
Esperanto verhalf Adolf Burkhardt 1951/52 zu einem Studienjahr in Chicago.
1965 ging er nach Japan, 1987 nach Korea. Aufgaben bei ökumenischen
Gottesdiensten als Prediger und Liturg führten ihn in viele Länder.
Vor allem dankt ihm der Esperanto-Bund jedoch für seine Aufbauarbeit
in der Deutschen Esperanto-Bibliothek, die im Pfarrhaus in Bissingen
ihr großes Wachstum erlebte und jetzt zur Stadtbibliothek im Aalener
Torhaus gehört. - Nach Ausflügen in die philosophische Vielsprachigkeit
an Hand von 16 Ausgaben des Buches von Bruno Vogelmann "Der neue Realismus"
gab es, mit irischer Harfen- und Gitarrenmusik untermalt, ein irisches
Märchen. Es handelte von dem bärenstarken Riesen Finn, den
nur der Scharfsinn seiner Frau vor der entsetzlichen Blamage rettet,
vorgetragen von dem Rottweiler Puppenspieler und Zauberer Christoph
Frank und seiner Frau - und alles auf Esperanto. Pm
Esperanto sorgt für
Chancengleichheit
Über die gegenwärtige Rolle des Englischen braucht man kaum
zu diskutieren. In der Gegenwart ist es unbestritten als lingua franca
weltweit führend. Was die Zukunft betrifft, ist nur eins sicher: Nichts
ist sicher außer: Es kann immer jähe Wendungen geben.
Sprachpolitische Fragen haben eine erhebliche Brisanz. Das lehren nicht
nur die Ereignisse auf den Territorien der ehemaligen Sowjetunion und Jugoslawiens,
sondern auch die zunehmenden Auseinandersetzungen über die Rolle der
formal (aber nicht de facto) gleichberechtigten elf Sprachen der 15 EU-Länder.
Wie mag es damit in der erweiterten EU aussehen? Welche Wirkungen auf die
Sprachenpolitik der UN wird der Einzug Deutschlands und Japans als ständige
Mitglieder in den Sicherheitsrat haben? Unter den sechs Amts- und Arbeitssprachen
der UN sind Deutsch und Japanisch bisher nicht vertreten. Überhaupt
sollte man mehr nach Asien blicken: Japan betreibt eine zunehmend aktivere
Sprachverbreitungspolitik. Die internationalen Pressekonferenzen der chinesischen
Regierung werden seit Mitte 1996 nicht mehr auf Englisch, wie bis dahin
üblich, sondern nur noch auf Chinesisch durchgeführt.
Was nun Esperanto betrifft, ging es seinem Begründer L.L. Zamenhof
(und geht es auch heute seinen Anhängern) um internationale gleichberechtigte
Kommunikation, die nicht zur Verdrängung von Sprachen führt,
sondern zu deren Schutz beträgt.
Esperanto ist für alle in gleicher Weise eine Fremdsprache. Privilegien
für Muttersprachler oder einzelne Länder entfallen. Ein solcher
Traum ist für die Sprecher des Esperanto im kleinen bereits Realität.
Er geht bis auf Leibniz, Descartes und Comenius zurück und ist durch
keine machtgestützte Nationalsprache realisierbar, also auch nicht
durch Englisch.
Esperanto hat sich in gewisser Hinsicht durchaus durchgesetzt. Seine
volle Funktionsfähigkeit und relativ breite Verwendung ist unter Experten
unumstritten. Als einziges Projekt unter einer fast unüberschaubaren
Fülle von Vorschlägen hat sich die Initiative Zamenhofs seit
1887 zu einer ausdrucksreichen Sprache mit einer differenzierten Sprachgemeinschaft
entwickelt. Wie sie funktioniert, kann man Ende Juli 1999 im Kongresszentrum
in Berlin erkunden. Dort findet unter der Schirmherrschaft von Roman Herzog
der 84. Esperanto-Weltkongress statt, zu dem bis zu 3000 Teilnehmern aus
70 Ländern erwartet werden.
Aus dem Internet vom 07.01.1998
Adresse: Karapaco@KOMUNA.cl.sub.de
Anmerkung der Redaktion: Vorher noch stehen wichtige Veranstaltungen
in diesem Jahr auf dem Kalender: der ökumenische Kongress in Nantes
(24.-31. Juli), der Weltkongress in Montpellier (1.-8. August) und das
ökumenische Esperanto-Zeltlager in Taizé 10.-18. August).
Anmeldeformulare gibt es bei der Schriftleitung.
Erster Kroatischer Esperanto-Kongress
In Zagreb fand im letzten Sommer erstmals seit dem Zerfall des alten
Jugoslawien ein nationaler Esperanto-Kongress statt. Die Öffentlichkeit
widmete ihm große Aufmerksamkeit. Eine Messe auf Esperanto zelebrierte
mit anderen Priestern Prof. Franjo Gruiĉ, der kurz zuvor in Graz bei
der ökumenischen Esperanto-Gruppe mitgearbeitet hat. Aus Anlaß
des Kongresses brachte die kroatische Post eine Sondermarke mit dem
Porträt von L.L. Zamenhof heraus. Auch ein Münze für
den allgemeinen Geldumlauf kam heraus, die ebenfalls den Begründer
der Esperanto-Sprache zeigt.
Todesfälle
Zoltán Knáver, Teilnehmer der Grazer Esperanto-Gruppe.
13. Nov. 97 (75 J.).
Jan Szurman, Polen, langjährige Kontaktperson in den sozialistischen
Ländern. 8. Sept. 97 (78 J.).
Walter Mudrak, Österreich, über 70 Jahre für Esperanto
in der Kirche tätig. 31. Jan. 98 (94 J.).
Gottesdienste in Esperanto
Speyer. 26.4., 28.6., 27.9., 22.11.1998
Meßfeier am Sonntag je um 15 Uhr im Speyerer Dom. Pfr.Albrecht
Kronenberger
Stuttgart. Samstag, 16. Mai 1998 ökumenischer Gottesdienst
(zweisprachig Deutsch-Esperanto) um 14,30 Uhr in der Katharinenkirche.
Anschließend Treffen im Saal nebenan.
Dann wieder: 6.6., 11.7., 26.9.1998 wie gewohnt mit anschließenden
Treffen im Fuchsrain.
Alois Eder
Freiburg/Breisgau. Sonntag, 3.Mai 1998 um 15 Uhr Meßfeier
im Münster, Kapelle im Chorumgang (Gitter vorne links).
Anschließend Treffen im Kolpinghaus.
Pfr. Bernhard Eichkorn
Katholikentag Mainz 10.-14. Juni 1998. Esperanto-Stand und Esperanto-Gottesdienste.
Unsere Finanzen sind
1997 erstmalig ins Minus geraten. Rücklagen aus 1996: 600,75 DM; Ausgaben
1997: 3.375,08 DM; Spenden 1997: 2.443,87 DM von 74 Spendern. Deficit:
330,46 DM. Es waren nicht weniger Spender als im Jahr zuvor (71). Aber
es fehlten die ansonsten jährlich eingegangenen 1-2 großen Spenden
von 500.-DM oder mehr. Vielleicht kommt 1998 wieder einmal eine solche
Spende. Ansonsten müssen wir einige Sparmaßnahmen erwägen,
z.B. daß wir an uns gemeldete Adressen statt 5-mal nur noch 2-mal
je ein Exemplar zusenden, und daß wir Herrn Ojasild bei der Anerkennung
seiner Arbeit von der vereinbarten Summe (Höhe des Portos = ca. 400
DM vierteljährlich) etwas abstreichen (was allerdings dann eine Kürzung
"unserer Sozialleistung" bedeutet, denn für ihn und zwei Familien,
die er mit seiner armseligen Rente und unserem Nebenverdienst in Estland
unterstützt, ist dies eine spürbare soziale Hilfe).
Der Fehlbetrag 1997 von 330,46 DM konnte aus dem Fonds Max Josef Metzger
entnommen werden. Dieser Fonds entstand nach einem Vortrag des im Januar
verstorbenen Walter Mudrak auf dem ökumenischen Esperanto-Kongress
Augsburg 1985. Mudrak hat den Esperantisten und Pionier der Ökumene
Max Josef Metzger persönlich gekannt.
B.E.
Bücher
Wollen Sie Esperanto lernen oder vertiefen?
Da gibt es die Bücher der "Mia Serie", z. B. Mia gramatiko I.
Diese übersichtliche Grammatik stellt die für die Kursabschlußprüfung
des Deutschen Esperanto-Instituts vorgeschriebene Grammatik auf anschauliche
Weise dar. Die am rechten Blattrand aufgeführten Beispiele sind so
ausgewählt, daß man mit ihrer Hilfe die entsprechenden Regeln
und Erläuterungen selbst herausfinden und formulieren kann.
Info: Josef Schiffer, Wilstorfstr. 58, D-78050 VS-Villingen, Tel. 0
77 21-5 89 91 Fax 0 77 21-50 88 91
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