ÖkEsFo Nummer 17 -
5. Jahrgang - Januar / 1995
Was bringt es?Manche lernen Esperanto. Wozu? Solange es immer noch nur eine Minderheit
beherrscht und benützt? Was bringt es, wenn man an internationalen
Tagungen teilnimmt, die man samt der Anreise selbst finanzieren muß?
Da muß doch etwas dran sein, wenn im letzten Sommer ein Teilnehmer
aus einem baltischen Staat sein Einkommen von zwei vollen Monaten drangab,
um nach Gostyn fahren zu können. Westliche Kongreßteilnehmer
zahlen zwar erheblich mehr, aber im Verhältnis doch weniger. Im nächsten
Jahr wird für viele der Weg noch weiter sein als sonst - nach Litauen
haben noch nicht viele eine Reise gemacht. Janek Bender aus Kirchheim hat
es schon ausprobiert und dabei entdeckt, daß die ungarische Luftlinie
MALEV die günstigsten Bedingungen bot. Hoffen wird, daß dies
auch noch im Sommer 1995 gilt. Andere Möglichkeiten, nach Kaunas zu
kommen, werden wir erforschen. Wer Tips geben kann, sei jetzt schon bedankt.
Anna Landfors aus Schweden ist mit ihrem Ehemann Mats auf internationalen Treffen
ein häufiger Gast, ihr Mann, von Beruf Klavierstimmer, ist nach
einer Kinderkrankheit erblindet. Beide gehören zur schwedischen
Pfingstkirche. Mats ist ein Kenner vieler Sprachen - bis hin zum Gadertalischen
und anderen ladinischen Dialekten. Auch in Kaunas wird er sich nicht
fremd vorkommen - er kann auch Litauisch. Anna Landfors berichtet von
ihren Kongreßerfahrungen in der Oktobernummer der KELI-Zeitschrift
Dia Regno - wir geben ihre Worte in deutscher Übersetzung
wieder:
Einige persönliche Eindrücke
Nach 36-stündiger Fahrt mit der Eisenbahn und dem Schiff von Sundvall
in Mittelschweden aus erreichten wir die Stadt Gostyn und das Kloster Swieta
Góra am Nachmittag des 9. Juli. Zum erstenmal hatten wir Gelegenheit,
in einem Kloster zu wohnen. Wir bekamen ein Zimmer im obersten Stockwerk
und in der richtigen Himmelsrichtung, ohne Nachmittagssonne. Die Unterkunft
war spartanisch, wie in einem Kloster zu erwarten, aber wir haben uns gut
daran gewöhnt. Das Essen war einfach, aber sehr gut. Wenn so viele
Menschen - mehr als 200 - gleichzeitig essen und sich unterhalten, wird
der Geräuschpegel sehr hoch. Wir entdeckten dann aber den Speisesaal
für die Vegetarier, wo man sich und die Stimmen der andern leichter
hören konnte.
Der Klosterhof wurde zum bevorzugten Treffpunkt im Freien. Dort konnten
wir unter anderem einer netten polnischen Kindergruppe beim Singen zuhören.
Am Sonntag fand eine Führung in der imposanten Basilika statt. Leider
erzählte man uns nichts über das Kloster selbst und das Leben
dort.
Was bedeutet für mich ein christlicher Esperanto-Kongreß,
und warum nimmt man an solchen Veranstaltungen mehrfach teil?
1. Es gibt dort eine besondere Stimmung, die man einem, der nie dabei
war, schwer erklären kann.
2. Man begegnet alten Freunden, die man seit vielen Jahren kennt, und
man lernt neue kennen.
3. Man widmet einen guten Teil des Tages interessanten Vorträgen
im Haus, während andere Leute Badeorte im Freien aufsuchen. Ich habe
alle Vorträge gehört, und habe das meiste gut verstanden; aber
darüber will ich hier nicht berichten. Ich habe sogar die Leitung
einer Bibelarbeitsgruppe übernommen. Dafür hatte ich nicht alle
Esperanto-Ausdrücke im Kopf, um gut leiten zu können; aber es
gab freundliche Geschwister in der Gruppe, und gemeinsam konnten wir die
gestellten Aufgaben zur Zufriedenheit lösen.
4. Wir singen im Chor, und wir singen bei den verschiedenen Versammlungen.
Dies mag ich am allerliebsten. Jedes Jahr sind viele Sänger da. Es
hat mich tief berührt, als ich dieses kräftige, wohlklingende
Singen hörte und selber unter den Sängern und Sängerinnen
war (daheim höre ich solchen Gesang zu selten).
5. Wir erleben Morgen- und Abendandachten, und erhebende Gottesdienste
mit bedenkenswerten Worten und schönen Liedern. Ich besuchte am Mittwoch
auch die Heilige Messe in polnischer Sprache. Obwohl ich nicht viel verstehen
konnte, spürte ich dennoch die tiefe Frömmigkeit.
6. Wir tanzen Folkloretänze, sehr aufmunternd und fröhlich.
Wir haben eine gute Leiterin, und es sind einfache Tänze, so daß
auch wir Laien teilnehmen können. Als in der Hitze das Tonbandgerät
im Freien nicht funktionierte, konnten wir einen großen Saal ausräumen,
um drinnen zu tanzen (Ich habe dann am letzten Tag mitgeholfen, die ursprüngliche
Ordnung im Saal wieder herzustellen).
Ich möchte der polnischen Kindergruppe und der Gruppe junger Mädchen
aus Tschechien besondere Anerkennung aussprechen. Sie haben sich gut aufgeführt
und uns mit ihrem guten Esperanto beeindruckt. (Wahrscheinlich haben sie
eine geschickte Leitung). Ich möchte auch die Polinnen im ersten Bus
lobend erwähnen, die am Ausflugstag so schön gesungen haben.
Unvergessen ist außer den Abendprogrammen auch das Konzert, vorgetragen
von dem Esperanto-Chor "MUZILO" aus Warschau, und der Besuch des Bischofs
aus Kasachstan.
Der letzte Tag ist zwar immer melancholisch, so auch in diesem Jahr.
Die schöne Woche, warm und durchsonnt, ist allzu rasch verflogen.
Aber wir sind heimgekehrt voller Dankbarkeit für diese Tage unter
dem Segen und Schutz Gottes.
Anna Landfors
Pater Esperanto
ist totDer Franziskanerpater Albino Ciccanti, in Rimini bekannt als Pater Esperanto,
ist unmittelbar nach seiner Rückkehr von der Herbsttagung der italienischen
Katholiken im Alter von 64 Jahren einem Herzschlag erlegen. Bei einer ganzen
Reihe von gemeinsamen Esperanto-Kongressen war er dabei. Aber besondere
Aufmerksamkeit erregten seine ausgedehnten Vortragsreisen, etwa in Skandinavien
und Polen, mit Vorträgen über seinen Ordensgründer Franz
von Assisi. Dabei wurde er jeweils von Einheimischen aus dem Esperanto
in die jeweilige Landessprache gedolmetscht. Was ihm wohl kaum einer nachmachen
kann: er kam nicht selten als "Flugszeug-Anhalter" - Pater Aviostop". Wenn
er in seinem Mönchsgewand an den Flughafenschalter kam und fragte,
ob bei dem und dem Flug ein Platz frei sei, aber ohne Geld. waren die Angestellten
zunächst schockiert, aber nach Rücksprache mit dem Chef hat es
nicht selten geklappt!
Er beherrschte die Esperanto-Sprache glänzend und charmant. Mehr
als zehn Jahre war er Vorsitzender der italienischen Landesabteilung von
IKUE. Er gehörte zu den Mitbegründern der Internationalen Akademie
der Wissenschaften San Marino, deren Arbeitsprache vorwiegend Esperanto
ist. Auch in der von der Glaubenskongregation eingesetzten Liturgiekommission
für die Erstellung des Esperanto-Meßbuchs unter Leitung des
Warschauer Weihbischofs Miziolek arbeitete er mit. Am letzten Tag der Konferenz,
der zugleich der letzte Tag seines Lebens werden sollte, konzelebrierte
er die Messe mit seinem früheren Bischof von Rimini, Mons. Giovanni
Locatelli, dem jetzigen Bischof von Vigevano
FAME-Kulturpreis
Den mit 10 000 DM dotierten Esperanto-Kulturpreis der FAME-Stiftung
und der Stadt Aalen erhielten am 23. Oktober 1994 zu gleichen Teilen die
kroatische Schriftstellerin Spomenka Stimec und der Verlag Heroldo de Esperanto
aus Italien. In seinem Eröffnungsgruß unterstrich Oberbürgermeister
Ulrich Pfeifle die Wichtigkeit der Förderung aller internationaler
Verständigungsmittel, Auch der baden-württembergische Landtagsvizepräsident
Dr. Alfred Geisel plädierte als Sprecher des Kuratoriums der FAME-Stiftung
für die gezielte Verbreitung der Esperanto-Sprache, auch wenn die
Vorurteile - er nannte jüngste Beispiele - nur schwer aus dem Weg
zu räumen sind.
Die Laudatio für den einen Preisträger, Heroldo de Esperanto
und dessen Redakteurin Ada Fighiera-Sikorska, hielt der Vorsitzende der
FAME-Stiftung, der Augsburger Journalist Stefan Maul. Er versäumte
nicht zu erwähnen, daß die geehrte Zeitschrift, die alle 14
Tage erscheint und auf der ganzen Welt ihre Leser hat, von einem Deutschen
gegründet wurde. Dieser blieb mehrere Jahrzehnte ihr Schriftleiter,
auch noch, nachdem er im Dritten Reich, aus Köln vertrieben, nach
Holland ausweichen mußte.
Die Laudatio für die sympathische Frau aus Zagreb hatte Prof. Dr.
Hans Michael Maitzen von der Universität Wien übernommen. Er
würdigte ihre Leistung als treibende Kraft hinter dem seit über
fünfzehn Jahren in Zagreb stattfindenden Internationalen Puppentheater-Festival
und als Verfasserin einer ganzen Reihe von original auf Esperanto geschriebenen
Bücher, die alle in der Aalener Bibliothek, dem Ort des Festakts,
vorhanden sind. Besonders eindrücklich sei das soeben in deutscher
Übersetzung erschienene "Kroatische Kriegsnachtbuch", von dem die
letzten Kapitel im Luftschutzbunker entstanden sind, mit bewegenden Schilderungen
aus eigenem Erleben. Er konnte aber auch auf persönliche Erinnerungen
zurückgreifen: als Student war Prof. Maitzen Teilnehmer an einem internationalen
Jugendkongreß in Sarajewo, dessen Sekretärin Frau Stimec damals
war.
Die Grußworte des offiziellen Vertreters der Partnerstadt Tatabanya
in Ungarn und die Dankesworte der Geehrten nach der Preisübergabe
dolmetschte Adolf Burkhardt (Weilheim) aus dem Esperanto. An die Bibliothek
übergab er bei dieser Gelegenheit eine besondere Rarität: die
gebundenen kompletten ersten Jahrgänge der im Jahre 1908 gegründeten
und jetzt mit französischem Schriftleiter in Holland erscheinenden
Zeitschrift "Dia Regno" (Gottesreich), von denen es auf der Welt nur noch
ganz wenige Exemplare gibt. Die fünf Bändchen entgingen damals
der Vernichtung nur deshalb, weil sie sich gerade bei einem befreundeten
Buchbinder befanden, als die Gestapo in Köln die Wohnung von Paul
Hübner durchsuchte und alles beschlagnahmte, was mit Esperanto zu
tun hatte. Für die Anfänge der christlichen Esperanto-Bewegung
stellen sie eine unentbehrliche Geschichtsquelle dar.
Rainer Heckhausen vom Deutschen Esperanto-Bund zeichnete am Schluß
der Feierstunde die Esperanto-Gruppe Aalen mit der Zamenhof-Medaille aus
und würdigte das Engagement dieser Leute, ohne deren fortwährende
ehrenamtlich geleistete Arbeit der
Aufbau und die Weiterentwicklung der Deutschen Esperanto-Bibliothek
als wissenschaftlicher Spezialbibliothek für Interlinguistik vor allem
bei der heutigen Finanzlage nicht möglich wäre.
Kirchentag Hamburg 1995
Auch der Kirchentag spürt die Finanzkrise. Deshalb ist es schwieriger
und kostspieliger geworden, beim Markt der Möglichkeiten mitzumachen.
Zunächst schien es, als sei es überhaupt nicht möglich.
einen Stand zu bekommen. Die bei der Vorbereitung für München
1993 geknüpften Kontakte und der persönliche Einsatz der Sekretärin
der deutschen Landesabteilung von KELI, Hella Lanka, halfen jedoch, die
Hindernisse zu überwinden. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Esperanto-Jugend
wird die christliche Esperanto-Arbeit im Ökumenischen Dorf wieder
mit einem Stand vertreten sein.
Prager
Erzbischof zelebrierte Messe in Esperanto
Große Aktivitäten entwickelt die tschechische Landesabteilung
von IKUE seit der Wende im Jahre 1989.
Nach dem 13. Katholischen Esperanto-Zeltlager in Sebranice (vgl. Nr.16,
S.71) fand vom 7. bis 9. Oktober im Haus Nazareth in Prag-Kunratice erneut
ein Treffen statt, das freilich weniger Teilnehmer (etwas mehr als 40)
und nur vier ausländische Gäste, drei Polen und einen Deutschen,
zählte.
Während am Vortag der Dauerregen auf den Höhen Prags in Schnee
übergegangen war, lachte am Samstag die Sonne über dem "goldenen
Prag". Deswegen nutzten die vier "Ausländer " das Angebot, unter der
kundigen Führung von Olga die Karlsbrücke, die Kleinseite sowie
den Hradschin mit dem Veitsdom zu besichtigen, während die andern
Regularien behandelten und den Abendgottesdienst vorbereiteten.
Höhepunkt des Treffens war der Gottesdienst in der benachbarten
St. Jakobus-Kirche, den der Erzbischof von Prag, Msgr. Miloslav Vlk, in
Konzelebration mit einem polnischen Pfarrer hielt. Dies verdient umso mehr
Beachtung, als alle liturgischen Texte einschließlich der Gesänge
und Fürbitten in Esperanto gebetet und gesungen wurden, und weil in
der Person von Erzbischof Vlk nicht nur ein regionaler Würdenträger,
sondern der Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen,
den inzwischen der Papst auch ins Kardinalskollegium aufgenommen hat, sich
zu Esperanto bekannt und ihm seine Unterstützung zugesagt hat. So
hob er in seiner Predigt, die er freilich wegen der vorwiegend tschechischen
Gottesdienstbesucher in deren Muttersprache hielt, die aber ins Esperanto
gedolmetscht wurde, dessen Bedeutung als internationales Verständigungsmittel
hervor.
Übrigens ist die Gründung einer Privatschule in kirchlicher
Trägerschaft geplant, die ihre Pforten möglicherweise schon im
September 1995 öffnen wird. Unter den Fremdsprachen soll auch Deutsch
und Esperanto gelehrt werden. Leider fehlen bis jetzt noch Lehrer für
Deutsch. Ideal wäre es, wenn ein Deutschlehrer auch Esperanto beherrschte.
Dr. Gottfried Noske, Wolfratshausen
IKUE-Kongreß 8.-15.7.1995
in Olomouc/Olmütz, Tschechien
Vertreter von IKUE werden in diesem Jahr nicht nur am 11. Ökumenischen
Esperanto-Kongreß in Litauen teilnehmen können (siehe nächster
Beitrag), sondern auch am 48. IKUE-Kongreß in Tschechien. IKUE lädt
mit der ebenfalls beiliegenden Einladung herzlich dazu ein. Der Kongreß
zeichnet sich besonders aus durch die zugesagte Teilnahmen von Kardinal
Vlk und Erzbischof Jan Graubner. Örtlicher Organisator dieses IKUE-Kongresses
ist Miloslav Svacek, Trsicka 6, CZ-75127 Pencice.
Bernhard Eichkorn
Venu kaj vidu - kommt
und seht
Unter diesem Motto ruft unser nächster ökumenischer Esperanto-Kongreß
nach Kaunas, Litauen. Diesem ÖkEsFo Nr.17 ist eine Einladung von IKUE
und KELI beigelegt. Wir wollen unsere christlichen Schwestern und Brüder
im Osten in ihrer Bemühung unterstützen, in neu errungener Freiheit
nun den Frieden durch Gerechtigkeit zu wahren und zu entwickeln. Zugleich
werden wir unseren Beitrag für die 2. Europäische Ökumenische
Versammlung (Basel II), die auf 1989 angekündigt ist, vorbereiten:
Wie tragen wir zu mehr sprachlicher Gerechtigkeit bei? Die Ungerechtigkeiten
durch Diskriminierung kleiner Sprachen und die daraus resultierenden Ungerechtigkeiten
gegenüber den Menschen ist ja auch in den Kirchen viel zu wenig bewußt.
An der Überwindung dieser Ungerechtigkeit wollen wir Esperantisten
besonders mitarbeiten.
Wer sich bis zum 30. April 1995 beim Kongreß-Sekretär Utho
Maier anmeldet, bezahlt nur die Hälfte der Anmeldegebühren. Die
Teilnehmerpreise sind günstig. Und trotzdem werden wir damit zugleich
einen Solidaritätsbeitrag leisten für die Esperantisten aus dem
Osten. Nur so können wir ermöglichen, daß auch sie teilnehmen
können, denn die Verdienste in den ehemals sozialistischen Ländern
sind sehr niedrig.
Wer die Einladung nicht annehmen kann, möge sie einem anderen christlichen
Esperantisten weitergeben. Machen Sie insbesondere Jugendliche und Familien
auf die besonders günstigen Bedingungen aufmerksam.
Bernhard Eichkorn
Kurz berichtet
Conwy. Am 9. Oktober 1994 fand in der methodistischen St-Johns-Kirche
in Conwy erstmals ein ökumenischer Gottesdienst ganz auf Esperanto
statt. Dazu wird künftig einmal im Monat eingeladen. Über das
Ereignis berichteten zwei örtliche und eine regionale Zeitung. Als
Reaktion darauf erschien am 19. Oktober ein spöttischer Artikel in
der Liverpooler Daily Post. Die Leute sollten doch lieber kymrisch lernen
und dort Gottesdienste besuchen - und man könne mit Esperanto ja sowieso
nichts anfangen. Daß nicht alle Briten dieser Meinung sind, zeigt
die Tatsache, daß der bedeutendste lebende Esperanto-Dichter ein
Schotte ist und der Vorsitzende des Esperanto-Dachverbands Universala Esperanto-Asocio
als Professor an der Londoner Universität wirkt, als weltweit anerkannte
Autorität für die Aussprache des Englischen.
Tampere, Finnland. Der nächste Esperanto-Weltkongreß
findet 1995 in Tampere statt. Die finnische KELI-Landesabteilung hat bereits
die Kaleva-Kirche für einen ökumenischen Gottesdienst reservieren
lassen.
Kassel. Der Pfarramtskalender 1995 (für die evangelischen
Pfarrer in Deutschland) hat unter den Namen von Organisationen neben den
wichtigsten Anschriften von KELI erstmals auch unser ÖkEsFo in die
Adressenliste aufgenommen.
Stockholm. Die Sekretärin der schwedischen KELI-Landesabteilung,
Agneta Jarlström in Stockholm, hat unter den Teilnehmern ihres Esperanto-Kurses
auch einen Pfarrer und den Kantor der Sofia-Kirche.
Karlskoga. Eine Journalistin aus Tansania nimmt in Karlskoga
an der dortigen Heimvolkshochschule an einem Esperantokurs teil. Der Leiter
des Kurses war einst ein entschlossener Gegner des Esperanto - solange
er es nicht kannte. Seine Schulleiterin beauftragte ihn, sich die Sache
anzuschauen - seit 1988 unterrichtet nun KELI-Mitglied Lars Forsman an
der Folkhögskola Karlskoga und hat dazu eine ganze Reihe von Unterrichtswerken
verfaßt. Er zögert nicht, dem Esperanto über die propädeutische
Funktion als gute Einführung in das Lernen von Fremdsprachen hinaus
einen hohen eigenständigen Rang beizumessen. Sein Lehrbuch heißt
"Jämlikhet och fred med Esperanto" (Gleichberechtigung und Friede
mit Esperanto). - Dies ist eine häufige Beobachtung: Der Genfer Psychologe
Claude Piron hat in einer ausführlichen Untersuchung gezeigt, daß
negative Beurteilungen des Esperanto in Fachbüchern und in der Presse
ausnahmslos ohne jede Quellenangabe abgegeben werden, positive dagegen
stets mit Belegen versehen sind. - Ausländische Studenten sind in
Karlkoga willkommen. Die Kurse dauern acht Wochen, für Anfänger
und Fortgeschrittene, mit je zwanzig Wochenstunden.
Paderborn. Im Verlag Ferdinand Schöningh ist nun die deutsche
Übersetzung des Buches von Spomenka Stimec erschienen: Kroatisches
Kriegsnachtbuch. von der in Aalen die ersten Musterexemplare gezeigt wurden.
Auch eine japanische Ausgabe ist nach dem Esperanto-Original erstellt worden.
Das besondere: der Verlag druckte das Buch auf eigene Kosten und stellt
den ganzen Verkaufserlös der Kroatienhilfe von Pfarrer Kindler (Trixini)
zur Verfügung. Wir empfehlen das Buch sehr - zum Lesen, aber auch
zum Helfen - 15 DM ( Altkatholisches Pfarramt 33104 Paderborn, Talleweg
55, oder bei Ihrer Buchhandlung).
Rom. Beim großen Segen Urbi et orbi hat Papst Johannes
Paul II an Weihnachten 1994 in 54 Sprachen gegrüßt. Der 52.
Gruß hieß "benitan Krist-naskon kaj prosperan Nov-jaron". Esperanto
gehört somit unter den über 2000 Sprachen der Welt zu den 54
wichtigsten - wenigstens für den Papst. BE
Rottweil. Zu den 10 (!) wichtigsten Sprachen zählt Esperanto
dem Rottweiler Oberbürgermeister Dr. Michael Arnold. Er wünscht
seiner Bevölkerung "Benitan Krist-naskon kaj feliĉan Nov-jaron".
Wahrhaft ein fortschrittliche Oberbürgermeister, der selbst den Papst
überbietet! BE
Stuttgart. Eine weitere IKUE-Arbeitsgemeinschaft nach Freiburg
und Speyer ist in Stuttgart im Entstehen. Wir laden ein zu den Esperanto-Gottesdiensten
jeweils um 14.30 Uhr in einer Kirche in Stuttgart am 18.2., 18.3., 20.5.,
17.6., 16.9. und 21.10.1995. Näheres erfahren Sie bei Alois Eder,
Öschelbronner Str.31, D-71131 Jettingen, Tel. 07452,78995. BE
Unser Versand aus Estland
durch Herrn Ojasild, Tallinn, hat bei den meisten geklappt. Bei 180 = ca. 20
% unserer Briefe hat uns aber die Post eine Zusatzgebühr von 2.-DM
pro Brief verlangt. Das war uns zu teuer. Die Post hat angekündigt,
sie werde diese 180 Briefe "nach Polen" zurückschicken. Offensichtlich
hat der oder die bearbeitende Postangestellte die estnischen Briefmarken
für polnisch angesehen und hält Tallinn für eine polnische
Stadt. Kein Wunder, daß es mit unserer Post soweit gekommen ist.
Jedenfalls wird auch nach der reuigen Wiedereinführung der 70-Pfennig-Drucksache
der Versand in Tallinn noch weiter wesentlich billiger sein. Zudem sind
wir froh, dort einen weiteren Mitarbeiter gefunden zu haben, der uns eine
Menge Arbeit abnimmt. Und ob die deutsche Post je begreifen wird, daß
solche "Multis" wie unser internationales ÖkEsFo-Unternehmen von dort
verschickt, wo der Mitarbeiter mit den günstigsten Bedingungen arbeitet?
Wenn die Rücksendung dann doch noch nach Tallinn ankam, wird Herr
Ojasildo die Nr.16 von ÖkEsFo beilegen. Wenn Ihnen aber die Nummer
16 nicht zugestellt wurde und auch jetzt nicht beiliegt, schreiben Sie
an Bernhard Eichkorn, Romäusring 20, D 78050 VS-Villingen, und
Sie werden die fehlende Nummer von ihm nachgeliefert bekommen.
Bernhard Eichkorn
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