ÖkEsFo Nummer 15 -
4. Jahrgang - August / 1994
Nur
positive Überraschungen!
Kann so etwas gut gehen? Schon Ende März sind alle Plätze
belegt, viele bekommen eine Absage und sind bitter enttäuscht.
Mehr als Zweidrittel der Angemeldeten kommen aus dem gastgebenden Land,
viele davon ohne jede ökumenische Erfahrung. Die meisten der Teilnehmer
gehören zu IKUE. Tagungsstätte ist der in Polen bekannte Marienwallfahrtsort
auf dem Heiligen Berg, Ŝwieta Góra in Gostyn. Können
Evangelische in dieser Luft atmen? Wird man sie atmen lassen?
Was zunächst als der Kongreß der Abenteuer und Unsicherheiten
die einen gelockt, die andern eher geängstet hat, erwies sich als
ein Kongreß der Wunder. Auf eine kaum je erlebte Art erfuhren an
die 200 Menschen aus 20 Ländern, die meisten Laien, darunter aber
auch zwei Dutzend Pfarrer, Priester und Theologen, was es heißt,
wenn Christen unterschiedlichster Herkunft einträchtig beieinander
wohnen, miteinander beten, singen, diskutieren, lachen, tanzen, essen und
ruhen - und dies als sprachlich Gleichberechtigte, ohne Dolmetscher. Auf
den graphisch schön gestalteten Plakaten hatte man das Wort Esperanto
vergessen - 10-a Ekumena Kongreso war zu lesen. Oder doch nicht
nur vergessen? Außenstehende denken ja leicht, bei so einer Zusammenkunft
gehe es vorwiegend um die Esperanto-Sprache. Aber die ganze Woche war überhaupt
nie von Esperanto die Rede, kein Programmpunkt war der Sprache als solcher
gewidmet (mit Ausnahme von Konversationskursen für die zahlreichen
anwesenden Kinder). Interessierte hätte es zwar genug gegeben, die
sich von ihrem Beruf oder ihrer Neigung her mit Fragen der Grammatik beschäftigt
hätten oder da und dort Anmerkungen zum Sprachgebrauch gemacht hätten.
Das Thema lautete jedoch "Wie können wir heute Europa und der Welt
die gute Nachricht bringen?". Die Referenten kamen aus Polen, England,
Frankreich, Deutschland, Italien und aus andern Ländern, evangelische
und katholische - und das Thema erwies sich als sehr vielschichtig. Über
vieles hätte man streiten können. Aber wie soll man streiten,
wenn ein Mann, der in der Zeit des Stalinismus wegen seiner Jugendarbeit
vor Gericht stand und vieles erduldet hat, als Summe nur sagt. "Beten,
beten, beten - und es Gott und seinem Heiligen Geist überlassen, wie
er die Menschen berührt"?
Bischof J.P. Lenga, apostolischer Administrator von Kasachstan und Mittelasien,
kam nur zu einem kurzen Besuch. Als einziger Redner mußte er sich
ins Esperanto dolmetschen lassen. Sein oft sehr beschwerlicher Alltag kam
deutlich zur Sprache, aber auch die Zuversicht, daß in der allgemeinen
Armut seiner Republik menschliche Werte hoch im Kurs stehen und dem satten
Westen etwas zu sagen hätten. Er setze auf die Sprache der Liebe,
sagte er, und niemand widersprach.
Beim Tagesausflug mit vier Bussen wurde in dem kleinen Städtchen
Dolsk nach einem Grußwort des Ortspfarrers die Morgenandacht in
der dortigen Kirche gehalten. "Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang"
sangen die Ausflügler aus Litauen und Frankreich, aus Holland und
Rußland, aus Finnland und Ungarn, aus Deutschland und Estland,
aus Italien und Weißrußland, aus England und Malaysia, aus
Schweden und Rumänien und Tschechien. Der botanische Park von Kórnik
mit seinen exotischen Bäumen und dem dendrologischen Museum hätte
manchen für den Rest des Tages vollauf gereicht. Das Ziel war jedoch
Posen, sein Rathaus und die Uhr mit den zur Mittagsstunde kämpfenden
Böcken, seine Kirchen und Denkmäler - und seine Hitze. Ein
Schwede, der über Jahre hinweg 25 Fahrten mit Hilfsgütern
nach Polen durchgeführt hat, wurde gleich beim Aussteigen von einer
Einheimischen freudig begrüßt. Esperanto verbindet nicht
nur die Köpfe, sondern auch die Herzen! Fleißig hatten sich
die Mitglieder der örtlichen Esperanto-Gruppe darauf vorbereitet,
in vier Gruppen den Gästen ihre Stadt zu zeigen; in der Kathedrale
trafen sich alle wieder.
Gespannt erwartete man den Verlauf der Jahresversammlungen, die sowohl
bei IKUE wie auch bei KELI die oberste Instanz für alle weiterreichenden
Beschlüsse sind. Es wurde bekannt, daß für 1995 außer
der Einladung zu einem gemeinsames Treffen in Litauen auch ein Plan vorlag,
die Katholiken getrennt nach Tschechien einzuladen. Der unlösbare
Konflikt schien vorprogrammiert. Die salomonische Lösung: Beide Pläne
werden verwirklicht, zumal sie zeitlich nicht zusammenfallen.
Unua Bulteno
Noch nie konnte ein Kongreß so rasch die Ergebnisse schriftlich
mit nach Hause nehmen: Bereits am Tage nach der Beschlußfassung erschien
das Unua Bulteno (Erstes Bulletin für die IKUE- und KELI-Kongresse
1995), und noch vor der Heimreise hatten rund 20 Teilnehmer ihre Anmeldegebühr
für das nächste Treffen in Kaunas bezahlt. Das Dokument wurde
im Esperanto-Original den Redaktionen der Esperanto-Presse und der Esperanto-Sendungen
des polnischen Rundfunks und des Vatikansenders übergeben. Es hat
im wesentlichen folgenden Inhalt:
IKUE beschloß am 14. Juli 1994 bei der IKUE-Generalversammlung
im Rahmen des 10. Ökumenischen Kongresses in Gostyn, daß 1995
zwei IKUE-Kongresse gehalten werden:
1. Der 48. IKUE-Kongreß von Samstag, 8. Juli bis Samstag,
15. Juli 1995 in Tschechien, voraussichtlich Olomouc (Olmütz). Vorsitzender
im Ortsausschuß ist Miloslav SVACEK, Trsicka 6, CZ-75127 Pencice.
Ziel: Lösung der gegenwärtigen organisatorischen Probleme von
IKUE und Unterstützung der Stabilisierung von IKUE in den ehemals
sozialistischen Ländern. besonders in Tschechien. Der Erzbischof von
Prag Vlk, derzeit Vorsitzender der Europäischen Bischofskonferenz,
der selbst Esperanto beherrscht, hat bereits seine Teilnahme in Aussicht
gestellt.
2. Der 49. IKUE-Kongreß von Montag, 31. Juli bis Montag,
7. August in Kaunas, Litauen, zusammen mit KELI als dem 11. Ökumenischen
Kongreß.
KELI beschloß am 14. Juli 1994 bei der KELI-Jahresversammlung
im Rahmen des 10. Ökumenische Kongresses in Gostyn, daß 1995
der 45. KELI-Kongreß zusammen mit IKUE in Kaunas gehalten
wird.
Dies wird somit der 11. Ökumenische Kongreß sein,
zugleich der 49. IKUE- und der 45. KELI-Kongreß, von Montag, 31.
Juli bis Montag 7. August 1995. Vorsitzender im Ortsausschuß ist
Erikas LAICONAS, p/k 165, LIT-3000 Kaunas. Für das Programm verantwortlich
ist die Ökumenische Kommission von IKUE und KELI. Ziel: Stärkung
der erfreulich wachsenden ökumenischen Bestrebungen unter den Esperantisten
und Unterstützung der christlichen Esperantisten in Litauen und den
anderen baltischen Ländern. - Die Hauptaufgabe besteht darin, einen
Beitrag der christlichen Esperanto-Bewegung zu der für 1997 vorgeschlagenen
2. Europäischen Versammlung des konziliaren Prozesses (Basel II) vorzubereiten
- zu dem in Basel I (Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung)
vernachlässigten Thema der kulturellen und damit auch sprachlichen
Gerechtigkeit unter den Menschen. Programmvorschläge nimmt entgegen
der Vorsitzende der Ökumenischen Kommission, A.Burkhardt, oder der
zweite Vorsitzende, B.Eichkorn (Anschriften im Impressum).
Der Kongreß beginnt bewußt mit einer Pause von einem Tag
nach dem allgemeinen Esperanto-Weltkongreß (22.-29.7.´95 in
Tampere, Finnland). - Für die IKUE-Generalversammlung: Lajos Kobor,
IKUE-Vizepräsident; Bernhard Eichkorn, Schriftführer.
Für die KELI-Jahresversammlung: Adolf Burkhardt, KELI-Vorsitzender;
Els van Dijk-Kuperus, Schriftführerin.
Täglich
eine Stunde Folkloretanz im Kloster
Muß denn das auch noch sein, fragen manche. Wer nicht nur theoretisiert,
sondern miterlebt, weiß es: Das ist alles andere als Allotria.
Die Teilnehmer, die sich von Grete Burkhardt animieren ließen
(es waren fast zu viele!), wissen, daß dies für sie ein unverzichtbarer
Teil des Gesamterlebnisses war, selbst für solche, die lediglich
zuschauten. Eine Polin, die seit mehr als einem Jahrzehnt an den alljährlich
im selben Kloster gehaltenen Exerzitien teilnimmt: "Frau Burkhardt hat
gesagt, wir sollten einander auch anschauen - und erst da habe ich gemerkt,
daß meine langjährige Freundin blaue Augen hat".
Wettbewerb zum Kongreßthema
Für die meisten kam leider die Ausschreibung so spät, daß
sie nicht mehr mitmachen konnten. Dennoch gab es zahlreiche Einsendungen
mit Entwürfen für Plakate und Postkarten (zwei wurden gedruckt
und verkauft), aber auch geknüpfte Teppiche. Alle Arbeiten wurden
im Kreuzgang des Klosters ausgestellt. Die Preisverleihung fand teilweise
schon im Mai statt, als die Ausstellung erstmals in der Nähe von Warschau
gezeigt wurde. Die Initiatoren gehören dem Esperanto-Kreis innerhalb
des Klubs katholischer Intellektueller in Warschau an.- Zu einem Chorkonzert
kam das Warschauer Ensemble "MUZILO" nach Gostyn, ebenfalls ein Kind dieses
Kreises. Im übrigen aber machten die Teilnehmer ihre Musik selbst:
täglich gab es eine Stunde offenes Singen. Zwei Abende mit Kurzreferaten
wurden jeweils mit Liedern gegliedert - auf Zuruf kamen viele der 161 Nummern
aus der Sammlung "TkĈ" ("Erd und Himmel sollen singen") zum Zug, aber
auch solche aus dem polnischen Esperanto-Gesangbuch, das im Auszug an alle
Teilnehmer verteilt wurde. Posaunenklänge (aus Berlin) ersetzten Wecker
und Schelle.
Aus den Grußworten
"do X Midzynarodowego Ekumenicznego Kongresu Esperantystów
Gostyn"
Warschau, 4. Juli 1994: "... Die Esperanto-Sprache gewinnt immer mehr
Anhänger und wird so, wie jede Sprache, zu einem Mittel des Gedankenaustauschs,
der dem Menschen dient. Indem ich die Esperantisten aus verschiedenen christlichen
Konfessionen grüße, hege ich den Wunsch, die Evangelisierung
Europas und der Welt, die für den Frieden so notwendig ist, möge
in der Esperanto-Sprache ein wirksames Werkzeug zur Verkündigung der
Guten Nachricht finden. Grüß Gott!"
Josef Kardinal
Glemp,
Primas der katholischen Kirche in Polen
Warschau, 11. Juli 1994: ".. Wir drücken die tiefe Hoffnung aus, die
Versammlung der Esperantisten, die als Vertreter verschiedener internationaler
Organisationen und christlicher Kirchen aus verschiedenen Ländern
in unser Land gekommen sind, möge einen Beitrag leisten zur weiteren
Annäherung, um für die Einheit der Christen zusammenzuarbeiten.
Wir hoffen, der ökumenische Geist der Kongreßteilnehmer möge
auch ein Modell bieten für die ökumenische Arbeit im Alltag unsres
Landes..."
Bischof Jan Szarek
Vorsitzender des Ökumenischen Rats der Kirchen
in Polen
Warschau, 5. Juli 1994: ".. Mit Freude habe ich vernommen, daß Sie
sich mit dem Thema der Evangelisierung befassen. Die Behandlung dieses
Themas zeigt, daß für die Kongreßteilnehmer nicht nur
die Esperanto-Sprache selbst wichtig ist, sondern auch dies, daß
sie zur Verständigung über verschiedene wichtige Fragen dient.
Und das Thema Ihres Kongresses gehört zu den ganz besonders wichtigen.
..Leider kann ich meine Gedanken nicht auf Esperanto ausdrücken!
.. In den Jahren seit dem Krieg hat es eine Vielzahl von Konferenzen,
Kongressen und Großveranstaltungen gegeben, die sich mit dem ganzen
Problemfeld auseinandergesetzt haben. .. Viele Menschen haben dabei den
Sinn ihres Lebens entdeckt. - Soll evangelistische Tätigkeit wirksam
sein, muß sie Vertrauen wecken und nicht Angst. Angst weckt sie
dann, wenn sie eng verstanden wird als Gewinnung von Menschen für
die eigene Kirche und wenn dies das Hauptziel der Evangelisation ist.
Es darf aber nicht darum gehen, Menschen katholisch oder evangelisch zu
machen, sondern sie für Christus zu gewinnen, für den Glauben
an ihn, für die Nachfolge. Erst in zweiter Linie werden sie sich
dann selbst dafür entscheiden, in welcher konkreten Kirche sie ihr
Christsein leben und mit andern ihren Glauben, ihr Zeugnis und ihren Dienst
teilen wollen..."
Pfarrer Zdzislaw Tranda
Bischof der Evangelisch-Reformierten Kirche in der
Republik Polen
Legionowo, 12. Mai 1994: "Liebe Geschwister in Christus, im Namen der
christlichen Esperantisten Warschaus grüße ich euch: Gelobt
sei Jesus Christus. Was für ein freudiges, wunderbares Ereignis!
Siehe, wie fein und lieblich ist es, wenn Geschwister beieinander wohnen
und Christus in ihrer Mitte König ist. .. Laßt uns die Wahrheit
des Evangeliums suchen. Der Erlöser des Menschen, Jesus Christus
und sein Liebesgebot werden das Programm und die Methode der Neuevangelisierung
sein. Darum nehme ein jedes das heilige Evangelium in die Hand. Wir wollen
von unseren evangelischen Geschwistern lernen, das Evangelium hochzuachten
und kennenzulernen. In jedem evangelischen Haus liegt ja auf dem Tisch
die Bibel. Besitzt jeder Katholik das Evangelium? David sang zur Harfe
seine Psalmen. Lernt miteinander einige Loblieder zu singen. Die Sprache
der Psalmen ist voll unbeschreiblicher Lieblichkeit und Kraft, voll reinster
Poesie. Auch Jesus sang Psalmen. Voller Hoffnung und Freude grüße
ich euch mit singendem Herzen. Grüß Gott!"
Anna Mackiewicz, Dichterin (Original auf Esperanto)
Bischof für Esperanto
In der zweiwöchentlichen Esperanto-Zeitschrift EVENTOJ
Nr.0059 vom 1.8.94 lesen wir folgende Information, im Original verfaßt
in Esperanto von Ulrich Matthias:
Der 92. Deutsche Katholikentag 29.6.-3.7.94 in Dresden mit c. 80.000
Teilnehmern war für die katholische Esperanto-Bewegung. unter verschiedener
Hinsicht eine wichtige und erfolgreiche Veranstaltung. An die 200 Personen
besuchten eine Heilige Messe in Esperanto, deren Hauptzelebrant Bischof
György Jakubinyi aus Alba Julia in Rumänien war. (Anm. d. Redaktion:
Bischof Jakubinyi, bis vor kurzem Weihbischof, hat nun die Aufgabe des
Erzbischofs von Alba Julia übernommen). ...
Bischof Jakubinyi war auch einer der Redner in einem der zentralen Foren
des Katholikentages mit dem Thema "Wege zur Partnerschaft mit Mittel- und
Osteuropa". Auf die Frage des Landesvertreters von IKUE in Deutschland,
Dr. Michael Könen-Bergmann, vertrat Bischof Jakubinyi vor 500 Teilnehmern
seine Ansicht über die Internationale Sprache: Dringend nötig
ist eine neutrale Sprache, um einen Sprachimperialismus zu verhindern.
Denn jetzt nötigen große Nationen kleine Völker, die Sprache
der Großen zu lernen, und damit drängen sie ihnen zugleich ihre
Weltanschauung und ihre Kultur auf. Weil das Latein mehr und mehr seine
alte Rolle verliert, bietet sich nun Esperanto als die günstigste
Lösung an.
Vielleicht noch wichtiger war der Erfolg des Esperanto-Standes. Um die
2000 Personen besuchten ihn. ... Während die Mehrzahl der älteren
Besucher unserem Anliegen ihren Respekt zollten, (aber Zweifel über
die Zukunft unserer Idee äußerten, obwohl sie ihr den besten
Erfolg wünschten), zeigten die Jugendlichen sehr oft großes
Interesse für unsere Sprache; die vorhandenen Stöße an
Esperanto-Lehrbüchern reichte jedenfalls nicht aus, deren Wißbegier
zu stillen.
Nach der Heiligen Messe und am Informationsstand hatten die Aktiven
von IKUE etwa zehn Interviews mit Journalisten von Radio und Presse.
IKUE: Eigenes Haus in Rom
Ein Traum wird Wirklichkeit: IKUE wagt es, sich in Rom ein Büro in eigenen
vier Wänden zu erwerben. Was manchen nach Berichten in ESPERO KATOLIKA
11-12/1993 etwas spanisch vorkam, hat sich als handfeste Realität
entpuppt. Ein Bericht des IKUE-Sekretärs Dr.Antonio De Salvo in
der Ĝenerala Kunveno, der Jahreshauptversammlung 1994 von IKUE
während des 10. Ökumenischen Esperanto-Kongresses in Gostyn,
hat darüber solide informiert. Der Bericht wurde unterstrichen
durch persönliche Informationen von Dr.Serio Boschin, dem persönlichen
Beauftragten des abwesenden IKUE-Präsidenten Duilio Magnani (siehe
in ESPERO KATOLIKA Nr. 1-5/1994)
Zum Kauf eines günstigen Hauses in der Nähe des Petersdomes
mit drei Büroräumen und einer Sekretärswohnung konnte bereits
ein Vorvertrag abgeschlossen werden. Um diese Wohnung bewirbt sich Carlo
Sarandrea und seine künftige Ehefrau. Sie möchten heiraten, sobald
Wohnung und Büro bezugfertig sind - voraussichtlich im Frühling
1995. Carlo Sarandrea ist den Hörern der Esperanto-Sendungen von Radio
Vatikan bekannt. Die Teilnehmer des 8. Ökumenischen Esperanto-Kongresses
1992 in Velence, Ungarn, erinnern sich noch an seinen "Lichtbildervortrag"
über verborgene Winkel in Rom, bei dem der Diaprojektor nicht funktionierte.
Der Schreiber dieser Zeilen hat in seinem Leben nie so gelacht wie bei
diesem amüsanten Vortrag des jungen Römers Sarandrea.
Er wird die Unterhaltungskosten des Hauses entsprechend seiner Nutzung
mittragen. Vor allem aber wird er regelmäßig im IKUE-Büro
für Ordnung sorgen. Das war bisher sehr schwierig, weil das bisherige
Büro (ein einziger kleiner Büroraum) in einer Wohnung liegt,
die anderen Leuten gehört und nur erschwert benutzt werden kann.
Das Haus kostet 380 Millionen Lire, das sind rund 400.000.-DM. Erspartes
und Spenden kamen zusammen. An der Summe fehlten jetzt noch ca. 40 Millionen
Lire, das sind etwa 42.000.-DM. Wer mit einer Spende helfen kann, sendet
sie am besten über die Italienische Postbank, Postscheckkonto 23 290
000, Centra Oficejo de IKUE, Rom, oder auf das Konto "IKUE-v" bei UEA (Schecks
über Banken sind sehr teuer), immer mit dem Hinweis: "IKUE-domo".
Für den Unterhalt des Hauses hilft natürlich die Mitgliedschaft
in IKUE (39.-DM an Dr.Michael Könen-Bergmann, Postbank Köln,
PLZ 370 100 50, Konto 483 825-503). Bernhard Eichkorn
Kurzberichte
Papst Johannes Paul II.
fügte seinen von Radio Vaticana ausgestrahlten Ostergrüßen
in mehr als 50 Nationalsprachen auch einen Gruß auf Esperanto bei.
Am Schluß der Übertragung aus Rom sagte der deutsche Sprecher:
"Der Papst sprach zum erstenmal in der Esperanto-Sprache".
Die Esperanto-Redaktion von Radio Österreich International gratulierte
am 20. März Herrn Walter
Mudrak in Wien zu seinem 90. Geburtstag und verlas am 17. April das
Dankschreiben des Jubilars. Wir schließen uns den Segenswünschen
an und danken ihm besonders für alle seine Hinweise auf Max Josef
Metzger.
Erstmals tagte IFEF, der
Internationale Eisenbahner-Esperanto-Verband, in Niederösterreich.
Am 15. Mai, dem Sonntag vor Pfingsten, fand aus diesem Anlaß in der
Stadtpfarrkirche von Krems ein ökumenischer Gottesdienst in Esperanto
statt. Beim Tagesausflug am 18. Mai wurde in der Basilika Mariazell eine
Heilige Messe gefeiert, zu der die Diözesan-Esperantoguppe Treviso
in Italien ein 10-seitiges Liturgieheft mit dem kirchlich approbierten
Esperanto-Text für die Liturgie des Pfingstfestes beisteuerte. Ausschnitte
aus diesem Gottesdienst sendete Radio Österreich International in
seinem Esperanto-Programm am 22. Mai.
Der KELI-Vorsitzende in Schweden:
Am Sonntag nach Pfingsten predigte Adolf Burkhardt auf Einladung des Schwedischen
Esperanto-Bundes bei dessen Jahreskongreß in Höör, im Stift
Åkersberg der Diözese Lund, und hielt einen Vortrag über
die Entstehungsgeschichte und den Stand der Deutschen Esperanto-Bibliothek
in Aalen. Bei der zugleich stattfindenden Frühjahrskonferenz der schwedischen
KELI-Abteilung wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um eine Verjüngung
des Vorstandes in die Wege zu leiten. Im Anschluß an die Konferenz
hielt Burkhardt Vorträge in Kungälv und Göteborg. Dabei
ergab sich auch ein Gespräch mit Dr. Ebbe Vilborg von der Universität
Göteborg, von dessen Etymologischem Esperanto-Wörterbuch soeben
die dritte Lieferung (K - M) erschienen ist.
Die IKUE-AG Speyer teilt
mit:
Die Termine der nächsten Esperanto-Messen im Dom zu Speyer sind:
- 30.10.94; 26.2.95; 30.4.95;
- 25.6.95; 27.8.95; 29.10.95.
Interessenten sind immer herzlich eingeladen. Beginn jeweils um 15
Uhr. Kontaktadresse:
Pfarrer Albert Kronenberger, Am Wiesbrunnen 29, D-67433 Neustadt, Tel.
06321/6162.
Leserbriefe
Als Ex-Redakteur interessiere ich mich nicht nur für den Inhalt,
sondern auch für die Gestaltung einer Zeitschrift. Mit Kritik halte
ich mich zurück, da ich aus Erfahrung weiß, daß sich manches
im Laufe der Zeit bessert. Eines hat sich nicht geändert: die zu große
Schrift des ÖkEsFo. Die Schriftgröße des Fließsatzes
der Germana Esperanto-Revuo (1954-1974) war 8 Punkt und die der
Jahrgänge 1982/83 von Esperanto aktuell 9 Punkt. Größer
sollte der Fließsatz einer Zeitschrift nicht sein. Warum Sie für
ÖkEsFo (und der Deutsche Esperanto-Bund für Esperanto aktuell)
große Schriften gewählt haben, verstehe ich nicht. Ist das nicht
eine Papierverschwendung?
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre wichtige ökumenische
Arbeit.
Richard Reuchlin, Mannheim
Ökumenisches Esperanto-Forum estas por mi lasta ŝnureto
al Esperanto. Malsano detenas de ĉiu aktiveco. Dankante por la sendado
mi aldonas sumeton por Via agado kaj dankas tutamike.
Elisabeth Boller, Erfurt
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