ÖkEsFo Nummer 5 -
2. Jahrgang - Februar / 1992
Taizé-Treffen
Budapest hatte Esperanto-GruppeDas Europäische Jugendtreffen in Budapest vom 30.12.1991 bis zum
4.1.1992, veranstaltet von der ökumenischen Bruderschaft von Taizé
(Burgund) stand unter dem Leitspruch "Eine Quelle, aus der Freiheit
entspringt". Etwa 75.000 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt.
Solche Treffen veranstaltet die Bruderschaft zu jedem Jahreswechsel in
irgendeiner europäischen Großstadt, außerdem empfängt
sie den ganzen Sommer Leute bei sich in Frankreich.
Für die Veranstaltung in Ungarn bat ich die Esperantisten, sich
bei mir zu melden, wenn sie vorhatten, nach Budapest zu fahren, damit wir
dort eine Gruppe bilden könnten. Tatsächlich fanden sich etwa
25 Espis aus acht Ländern zusammen (allerdings waren nie alle gleichzeitig
da) teilweise durch meinen Aufruf, teilweise durch Plakate in Budapest,
teilweise durch die große Esperanto-Fahne, die ein Pole mitgebracht
hatte. Peter Sandor aus Budapest organisierte eine gemeinsame Übernachtungsmöglichkeit,
freilich erfuhren nur sechs Polen und ich rechtzeitig davon. Außerdem
sorgte er dafür, daß während des Morgengebets in der örtlichen
Kirche auch Esperanto benutzt wurde und daß wir Esperantisten uns
dort am 2. Januar vorstellen konnten. Leider war die Schule, in der wir
übernachteten, weit weg von den Hauptveranstaltungsorten, dem Messegelände
und der Sporthalle.
Dies war der übliche Tagesverlauf: Frühstück, Morgengebet,
Diskussion über einen Abschnitt des "Briefes aus Taizé",
Fahrt ins Zentrum, Mittagsgebet, Mittagessen, Einführung in ein biblisches
Thema mit anschließender Diskussion, Abendessen, Abendgebet.
Die Gebetsandachten haben meditativen Charakter. Man singt kurze Lieder,
die viele Male wiederholt werden; Gebete werden gesprochen; es ist Zeit
für Stille. Die Diskussionen finden in kleinen Gruppen statt; eine
davon war nun die Esperanto-Gruppe. Stets fanden einige Esperantisten aus
anderen Quartieren rechtzeitig aus dem Bett, um bei uns am Morgengebet
und der anschließenden Diskussion teilzunehmen.
Am letzten Abend trafen wir uns im Budapester Esperanto-Klub "Esperejo"
( = Hoffnungsort) und trafen dort auch Espis, die mit Taizé nichts
zu tun hatten.
Ich kann sagen, daß mir sowohl das Treffen im allgemeinen als
auch die Esperanto-Veranstaltungen gut gefallen haben, trotz allen Schwierigkeiten,
die wir hatten. Aber das nächste Mal werde ich wieder nach Taizé
selbst fahren, wo es viele dieser Schwierigkeiten nicht gibt.
Reinhard Pflüger, Jak.-Trumpfheller-Str.
6, 6800 Mannheim 1
(Im Evang. Gemeindeblatt für Württemberg, 81. Jahrgang,
6. April 1986, zum Sonntag Quasimodogeniti, stand folgender Leserbrief
anläßlich des damaligen Taizé-Treffens:)
Regina Burkhardt, z. Zt. in La Force bei Bordeaux,
hat an dem Ökumenischen Jugendtreffen in Barcelona teilgenommen, von
dem in Nr. 4 berichtet wurde. Sie schreibt dazu:
"Meine Erfahrungen decken sich mit den im Gemeindeblatt berichteten.
Als störend empfand ich allerdings den Wirrwarr der verschiedenen
Sprachen bei den Großveranstaltungen, der ein Verstehen, auch bei
umfangreichen Sprachkenntnissen, nahezu unmöglich machte. Warum machen
wir Christen uns nicht die Lösung zunutze, die Esperanto bietet? Ich
habe es selbst schon mehrfach erlebt, daß sich Menschen aus mehr
als fünfzig Nationen (in Barcelona waren wir ein gutes Dutzend) gleichberechtigt
und eindeutig untereinander verständigen konnten mit Esperanto."
Rumänischer
Weihbischof wirbt für Esperanto
Die politischen Veränderungen in Osteuropa haben sich auch bei
der Zusammensetzung des Teams der Simultandolmetscher niedergeschlagen,
die für die Europa-Sondersynode in der Aula des Vatikans eingesetzt
waren. Die "Muttersprache" der Kirche, Latein, wurde nicht
mehr angeboten, dafür jedoch Russisch. So berücksichtigte das
Sekretariat die Tatsache, daß unter den etwa zweihundert Teilnehmern
auch mehrere Vertreter aus dem russischen Sprachraum anwesend waren.
Der rumänische Weihbischof György Jakubinyi (Alba Julia) schlug
vor, das früher praktizierte Latein durch die Plansprache Esperanto
zu ersetzen. Das Lateinische, so argumentierte der Bischof, sei ohnehin
nur in der Westkirche die liturgische Sprache. Gegen den "sprachlichen
Imperialismus", mit dem die großen Nationen den kleineren ihre
Sprache und damit zugleich auch ihre Kultur und Weltanschauung aufzudrängen
versuchten, bedürfe es, so meinte Jakubinyi, einer "neutralen
internationalen Sprache", hinter der keine Nation stehen sollte.
Nachrichten
Aufmerksame Leser haben in ÖkEsFo 91/4
sinnentstellende Fehler entdeckt:
S. 19 links oben: Die Esperanto-Friedensglocke in Stockum wurde natürlich
nicht vor ihrer Weihe geläutet also am 24. Dezember 1959
(und nicht am 14.).
Aus der CSFR berichtete Jacques Tuinder (S. 23 unten), daß die
Jugend herbeiströmt, um Aufgaben in der Kirche zu übernehmen
(nicht "in der Familie").
Der christliche Esperanto-Kongreß vom 18.25.Juli findet in
Velence
statt (nicht in Vence, S. 22 unten). Achtung: Interessenten reservieren
sich diesen vor dem Esperanto-Weltkongreß in Wien!
Paderborn. Gudrun Pausewangs Buch "Die letzten Kinder von
Scheneborn", eine leidenschaftliche Warnung vor der Gewöhnung
an den Gedanken eines Atomkriegs, erschien in der Esperanto-Übersetzung
von Joachim Giessner (Ehrenpräsident des Internationalen Verbands
der Eisenbahner-Esperantisten) unter dem Titel "La lastaj infanoj
de Oldrovalo". Das Vorwort schrieb der KELI-Vorsitzende A. Burkhardt.
Darin zitiert er den 1887 in Schopfheim in Baden geborenen Märtyrer-Priester
Max Josef Metzger, der bei seiner Arbeit für den Frieden unter den
Völkern und zwischen den Konfessionen auch die Esperanto-Sprache benutzt
hat.
Prag. Eine im letzten Frühjahr gegründete Bernard-Bolzano-Stiftung
gibt seit 5. Dezember 1991 die deutschsprachige Wochenzeitung "Prager
Zeitung" heraus. Der 1781 in Prag geborene katholische Priester,
Philosoph, Mathematiker und Sozialutopist Bolzano war nach eigenem Bekunden
"ein Böhme deutscher Zunge". Durch die Wiederbelebung
der deutsch-tschechisch-jüdischen, eben der "böhmischen"
Kultur wolle man zur Versöhnung aller drei Volksgruppen beitragen,
sagte der Geschäftsführer. Die Zeitung wolle dazu beitragen,
daß die deutsche Sprache wieder das werde, was sie vor dem Krieg
gewesen sei: das Esperanto Mitteleuropas.
(Nach FAZ 274/26.11.1991)
Kaunas. Die kleine evangelisch-lutherische Kirche in dem vorwiegend
römisch-katholischen Litauen besaß bis 1953 ein eigenes Gotteshaus
in Kaunas, die Dreieinigkeitskirche. Dann kam die Beschlagnahme und Schließung.
Jetzt, nach der Wende, darf die Gemeinde die Kirche zweimal im Monat benützen.
Sie möchte sie aber ganz zurückhaben. Die Stadtverwaltung zögert.
Auch die Universität von Wilnius hat ein Auge auf ehedem der Kirche
gehörende Gebäude geworfen. Wer unterstützt die kleine Gemeinde
mit einem Brief an die Stadtverwaltung? Hier die Anschrift: Laisvis al.96,
233000 Kaunas, Litauen.
Stuttgart. Wenige Wochen vor ihrem 93. Geburtstag starb Elisabeth
Daur, eine vielfältig engagierte Frau. Sie studierte Theologie und
Germanistik, heiratete aber vor dem Ende ihrer Ausbildung den Pfarrer Rudi
Daur, mit dem sie im Internationalen Versöhnungsbund (Fellowship of
Reconciliation) für Frieden, religiöse Toleranz und Ökumene
tätig war. Von 1956 bis 1968 gehörte Elisabeth Daur dem Stuttgarter
Gemeinderat an. Dort erreichte sie, daß eine Straße nach dem
Begründer des Esperanto benannt wurde die Zamenhofstraße.
Als die Stadt Stuttgart dort ein großes Altenheim baute, bekam es
keinen eigenen Namen, sondern wird stets nach der Straße bezeichnet
Altenheim Zamenhofstraße. Unliebsam in die Schlagzeilen der
Lokalpresse geriet das Heim, als sich unlängst herausstellte, daß
das Haus, obschon kaum zwanzig Jahre bewohnt, dringend saniert werden muß.
Wir gratulieren
Walter Mudrak, Beatrixgasse 19/9, A-1030 Wien, zu seinem 70-jährigen
Jubiläum als IKUE-Mitglied. 1922 ist er beigetreten. Noch heute ist
Walter Mudrak IKUE-Landesvertreter für Österreich. Sein Vortrag
über Max Josef Metzger, martiro por paco kaj unueco en kristo,
pioniro de ekumenismo, kaj esperantisto ist im Armin Gmeiner-Verlag
1987 erschienen und in jeder Buchhandlung zu bestellen. (32 S., 8.
DM, ISBN 3-926633-09-3). Der Jubilar feiert am 24.3.1992 seinen 88. Geburtstag.
Wir wünschen ihm Gottes Segen. be
Brandneu: An Adolf Burkhardt, unseren Redakteur,
wurde vom Herrn Bundespräsidenten auf Vorschlag des Herrn Ministerpräsidenten
Erwin Teufel, Baden-Württemberg, das Verdienstkreuz am Band des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Wir gratulieren zu dieser hohen
Auszeichnung, die Pfarrer Burkhardt persönlich, aber auch mit ihm
der Esperanto-Bewegung zuteil geworden ist.
Adolf Burkhardt gehört seit Jahrzehnten zu denen, die solide,
realistische Esperanto-Arbeit ohne Phantastereien leisten: Die Leitung
der Internationalen Christlichen Esperanto-Bundes KELI vgl. ÖkEsFo
1991/1 S. 10/11), Lied-Übersetzungen (ÖkEsFo a. a. O.S. 11)
und die Verwaltung der Deutschen Esperanto-Bibliothek (vgl. ÖkEsFo
1991/2 S. 15) gehören dazu. Solche Leute haben den Bundespräsidenten
1987 zu dem bemerkenswerten Satz bewogen: Die Zeiten, da man Esperantisten
für eine kleine Gruppe weltfremder Sprachidealisten hielt, sind
vorbei (Esperanto ein Jahrhundertwerk). Solche Leute haben
auch Ministerpräsident Erwin Teufel überzeugt, in der Arbeit
mit Esperanto eine staatsbürgerlich wertvolle Tätigkeit zu
sehen. (Vergleiche auch das Grußwort des Ministerpräsidenten,
zitiert zum Abschied von Adolf Burkhardt aus Bissingen, ÖkEsFo
4 S. 22 f.). Weiter so! be
Zurückgeblättert
(da es unser Forum erst seit einem Jahr gibt, werden wir
hier gelegentlich auch weiter zurückliegende Themen erwähnen).
Seoul. Im Anschluß an seine Teilnahme an der 2. Internationalen
Bethel-Bibelstudienkonferenz besuchte der KELI-Vorsitzende studentische
Esperanto-Gruppen in Taegu, Taejon und Seoul. Er predigte bei einer Zusammenkunft
der KELI-Ortsgruppe in Seoul und führte Gespräche mit dem christlichen
Kinderarzt Dr. Kim in Taegu und dem Chefredakteur der koreanischen Esperanto-Monatsschrift,
dem Arzt für orientalische Medizin Dr. Puramo Chong, der ebenfalls
aktives KELI-Mitglied ist und als erster Asiate dem internationalen KELI-Vorstand
angehört (1987).
Poitiers. Soeben erschien das zweite Heft einer neuen Schriftenreihe
"Evangeliaj Kajeroj". Autoren aus verschiedenen Ländern
behandeln in jeder Nummer ein bestimmtes Thema. Die Beiträge sind
original in Esperanto verfaßt. Zum Thema "Bibel" erschien
ein Aufsatz über Johann Albrecht Bengel anläßlich seines
300. Geburtstags. Über Umweltprobleme äußerten sich Mitarbeiter
aus Polen, England, Ungarn, Niederlande, Israel, Frankreich, Deutschland,
Irland, USA, Nigeria und Südafrika (1987).
Bad Wimpfen. Gregorianisch singen in der Krypta der Abtei Grüssau,
einen Lukas-Kommentar sprachlich überarbeiten für die Veröffentlichung
in Esperanto, sich auf die gemeinsamen Wurzeln des christlichen Glaubens
und die Schritte in eine gemeinsame Zukunft besinnen, sich üben in
praktischer Ökumene dies sind Elemente einer Tagung, die der
Dekan des Kapitels Meßkirch in der Erzdiözese Freiburg zunächst
für Mitglieder der Katholischen Esperanto-Vereinigung ins Leben gerufen
hat, die aber auch unter Evangelischen immer mehr Anklang findet (1987).
Kial ni skribas en nacia lingvo?
Iuj legantoj esprimis sian miron pri nia daŭra uzo de la germana. La
kialo estas simpla: internacie ni havas la gazetojn DIA REGNO kaj ESPERO
KATOLIKA, sed per ili ni ne povas atingi homojn ekstere, eĉ se ili havas
intereson por nia ekumena laboro sur la kampo de sendiskriminacia solvo
de la lingva problemo. Ni bonvenigas kontribuojn por diskuti la temon.
Sed unualoke ni deziras liveri informilon kiun ĉiu povas senpere uzi por
informi aliajn konaton en iu redakcio, instruiston, pastron, studenton
ks. Do, se vi povis legi ĉi tiun tekston, bonvolu demandi vin mem, kiel
vi povus utiligi la kvar paĝojn por iom forpeli la ĝeneralan mankon de
informiteco eĉ inter cetere kleraj personoj. Ni estas certaj ke sur la
teritorio de la germana lingvo troviĝas multe pli da interesitoj ol ni
nun atingas. Sed ni ne konas ilin sen via helpo. Dankon al ĉiu kiu jam
tiel komprenis la celon de nia eldono. Dankon al ĉiu kiu sekvos. Ni havas
bonan solvon, ni ne silentu. A.Bh/be
Dio benu Grüß
Gott!
Pünktlich zum Jahresende erschien die vierte Nummer (vgl. S. 20
links oben) des "Bulteno de ĉeĥaj katolikaj esperantistoj",
Bindeglied zwischen den Mitgliedern der tschechischen Abteilung der Internationalen
Katholischen Esperanto-Vereinigung IKUE, im ersten Jahr nach der langen
Zwangspause. 68 Seiten A 5 umfaßt der erste Jahrgang, 1991, ganz
eng bedruckt eine Fülle von Informationen für die 234 Mitglieder.
Das meiste ist auf Esperanto erschienen erst in der letzten Nummer
wird entweder parallel oder teilweise auch nur Tschechisch verwendet, aus
ähnlichem Grund, weshalb wir im ÖkEsFo die deutsche Sprache benützen:
um auch solche anzusprechen, die sich für eine gerechtere Lösung
des Sprachenproblems einzusetzen bereit sind, ohne die Sprache gleich selbst
lernen zu können oder zu wollen.
Der Schriftleiter, Miloslav Ŝváĉek, gibt in seinem Jahresbericht
seiner Freude Ausdruck und seinem Dank gegen Gott, daß nun ungehindert
wieder geschehen kann, was ihm selbst vor 14 Jahren einen Prozeß
und Gefängnis eingebracht hat. Wie mit der Vergangenheit umgehen?
Wie mit denen, die innerhalb der Esperanto-Bewegung als Spitzel tätig
waren? Hier seine Worte beim 6. Kongreß der tschechischen Esperantisten:
"Als Vorsitzender der katholischen Landesabteilung innerhalb des
Tschechischen Esperanto-Bundes grüße ich Sie mit dem Gruß
Christi: Friede sei mit euch! Damit möchte ich zeigen, daß ich
hierher gekommen bin, um Vergebung, Versöhnung und Liebe zu bringen.
14 Jahre mußten wir warten, bis wir Ihnen in dieser höchsten
Versammlung des Bundes offiziell die Botschaft der tschechischen katholischen
Esperantisten überbringen können, die Botschaft von Vergebung,
Versöhnung und Liebe.
Die katholischen Esperantisten verlangen keine Genugtuung oder Ehrenerklärung
wegen der Unterdrückungsmaßnahmen durch den einstigen Vorstand
des Bundes. Die Auflösung der katholischen Landesabteilung und die
Unterdrückungsmaßnahmen gegen einige katholische Esperantisten
wurden von den einstigen Verantwortlichen des Bundes ja nicht ganz aus
freiem Stücken veranlaßt, sie haben vielmehr einfach den Willen
der Staatspolizei und jener staatlichen Instanzen erfüllt, die alles
zu beseitigen trachteten, was irgendwie mit Religion zu tun hatte. Einen
schwarzen Fleck haben sie freilich auf dem Schild des Tschechischen Esperanto-Bundes
hinterlassen, denn sie haben mit ihrer feigen Haltung die heiligen Ideale
der Esperantisten mit Füßen getreten. 14 Jahre vegetierten die
katholischen Esperantisten in den Katakomben dahin. Aber auch in dieser
dunklen Zeit gab es Wege, die von unserem Staat verbotene Zeitschrift "Espero
Katolika" aus Rom zu empfangen.
Liebe Freunde, es gibt die katholische Landesabteilung wieder und sie
kann ihre Tätigkeit frei entfalten. Deshalb verkünde ich in ihrem
Namen Vergebung und Versöhnung gegenüber den Verantwortlichen
von damals, denen wir als Christen damals schon, vor 14 Jahren, vergeben
haben. Wir verlangen deshalb auch keinerlei Genugtuung. Wir bieten dem
Bund nicht nur gute Zusammenarbeit an, sondern auch moralische Unterstützung.
Wir bitten alle Delegierten dieses Kongresses, es in ihren Gruppen und
Kreisen bekanntzugeben, daß es uns wieder gibt, daß man Mitglied
werden kann und Espero Katolika, eine der ältesten Esperanto-Zeitschriften,
wieder beziehen kann. Verehrte Freunde, ich schließe wie ich begonnen
habe: Friede sei mit euch, mit euch allen!"
Esperanto auf dem
Katholikentag 1992
Vom 17. 21.6.1992 treffen sich über 50.000 Menschen auf dem
Katholikentag in Karlsruhe. Durch die frühzeitige, durchdachte und
konsequente Bemühung unseres Lesers Michael Könen, Student in
Bonn, ist es gelungen, beim Katholikentag mehr und größere Esperanto-Aktivitäten
unterzubringen, als es bisher je der Fall war:
Am Freitag, 19.6. leitet um 10 Uhr in der Kirche St. Martin, Ettlingen,
Weihbischof Miziolek, Warschau, eine Meßfeier in Polnisch, Deutsch
und Esperanto. Er spricht Esperanto.
Am Samstag, 20.6. leitet um 8.00 Uhr in der Kirche Hl. Geist, Klrh-Daxlanden,
Erzbischof Vlk, Prag (er hat uns in Esperanto geantwortet, vgl. auch ÖkEsFo
91/3 S. 20) eine Meßfeier in Esperanto, bei der schon eine
Reihe von Priestern die Konzelebration zugesagt hat. Es singt der Chor
von St. Maria, München-Thalkirchen, der Pfarrei unseres Esperanto-Freundes
Monsignore Josef Grabmaier (siehe ÖkEsFo 91/4 S. 24).
Ein Esperanto-Informationsstand ist genehmigt und wird von Michael
Könen geleitet. (Siehe ÖkEsFo 91/2 S. 16). Dieser Stand wird
auch als Treffpunkt für alle Esperantisten dienen.
Ein Kleinforum "Ökumene und Esperanto" Referent:
Adolf Burkhardt. Unter der Moderation von Bernhard Eichkorn sind als weitere
Teilnehmer angefragt: Dr. Roman Forycki, Polen; Viktor Vasiljevic Podoljan,
Rußland.
Ebenso ein Kleinforum "Verständigung und Versöhnung
zwischen Deutschen und Polen". Referent: Weihbischof Wladyslaw
Miziolek. Unter der Moderation von Pfarrer Josef Zielonka, Polen, sind
als Teilnehmer angefragt: Pfarrer Peter Dluhosch, Zittau (Sachsen), Franciszka
Bardecka, Krakau (Polen), Ulrich Matthias, Heidelberg.
Konferenzsprachen sind Deutsch und Esperanto. Beachten Sie weitere Angaben
auf dem beigelegten Informationsblatt.
Bernhard Eichkorn
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