ÖkEsFo Nummer 2 -
1. Jahrgang - Juni / 1991
Achtzig Jahre danachVor achtzig Jahren, im Juli 1911, wurde in Antwerpen der Internationale
Christliche Esperanto-Bund (KELI) gegründet. Bei der Halbzeit, 1951,
veröffentlichte der damalige Sekretär der deutschen Landesabteilung,
Staatsanwalt Erich Quentin, "Kurze Leitgedanken", aus denen wir gerne zitieren:
Esperanto besteht seit 1887. Die Frage der sprachlichen Verständigung
der Völker untereinander ist in den letzten Jahrhunderten oft von
Männern und Frauen der Kirche getragen worden. Was Hildegard von Bingen
mit ihrer "Lingua ignota", dem ersten Ansatz einer geplanten, nicht gewachsenen
Sprache wirklich gewollt hat, und ob sie deshalb die Ahnherrin der Plansprache
ist, weiß niemand. Aber Comenius tritt 1634 für eine allgemeine
Sprache ein und arbeitet einen Entwurf aus. Als Vater der Idee einer Weltsprache
gilt vor allem auch Leibniz. Freilich hat er den Gedanken einer Weltsprache
auf das falsche Geleise einer Weltschrift (Pasigraphie) überführt
und damit vielleicht die Verwirklichung eher verzögert.
1686 befürwortete der englische Bischof Wilkins den Gedanken
einer allgemeinen Philosophensprache.
Es war der Deutsche Niethammer von der Regierung in München, der
sich 1808 bewußt von dem Gedanken einer Allgemeinschrift wieder
abwandte und für eine Wortsprache eintrat. Auch der Begründer
der deutschen Philologie, Jakob Grimm, befaßte sich mit dem Plan
einer internationalen Sprache. Den ersten Versuch, der über den
Stand eines bloßen Projekts hinauskam, legte 1879 der badische
Prälat Johann Martin Schleyer in Konstanz vor. Sein Volapük
(Welt-sprechen, von englisch world und speak) erweckte große Aufmerksamkeit.
Es scheiterte vor allem an den künstlich und fremdartig aussehenden
Formen seiner Vokabeln.
Unabhängig von ihm übergab 1887 der jüdische Augenarzt
L.L. Zamenhof, geboren im polnisch-russischen Bialystok, seine "Internationale
Sprache" unter dem Verfassernamen "Dr. Esperanto" (= ein Doktor, der
hofft) der Öffentlichkeit. 1888 wurde die erste Esperanto-Gruppe
in Nürnberg gegründet. 1905 war der erste Weltkongreß
in Boulogne sur Mer - ein Kongreß ohne Dolmetscher. Die
Feuerprobe war bestanden. Der 2. Weltkongreß wurde 1906 in Genf
von dem lutherischen Pfarrer Schneeberger organisiert. Der CVJM wurde
aufmerksam. Baron von Starck, der Sekretär des internationalen
YMCA (Christlicher Verein Junger Männer) ließ in der Zeitschrift
"Der Leuchtturm" einen Lehrgang veröffentlichen. So lernte ein
junger Ingenieur und eifriges CVJM-Mitglied, Paul Hübner in Köln,
die Sprache kennen. Auf Vorschlag eines holländischen Bauern gründete
er dann zusammen mit einem Engländer KELI, um Christen aus verschiedenen
Ländern und Kirchen miteinander in lebendige Verbindung zu bringen
und das Evangelium in Wort und Schrift unter den Sprechern der Esperanto-Sprache
weltweit zu bezeugen.
Der christliche Esperanto-Bund sieht es seit Jahrzehnten als
eine Hauptaufgabe an, bei Weltkongressen und großen Zusammenkünften
der Esperantisten Gottesdienste anzubieten, die in aller Regel sehr gut
besucht sind, auch von vielen Fernstehenden.
Was Quentin vor 40 Jahren geschrieben hat, ist nicht überholt,
obwohl sich die Aufgaben ausgeweitet und die Möglichkeiten erweitert
haben - wie aus den Meldungen und Berichten unseres ÖkEsFo unschwer
zu ersehen ist.
Die deutsche Landesabteilung
von KELI
Beim Amtsgericht Delmenhorst wurde im April 1990 der neue Vorstand der
Ökumenischen Esperanto-Liga e.V. eingetragen. Neu ist die Vorsitzende,
die das Amt ihres verstorbenen Ehemannes, Pfarrer Dietrich Böning,
übernommen hat. Die beiden andern wurden wiedergewählt:
Vorsitzende: Anneliese BÖNING, Im Roggenkamp 11, D-W-4715
Ascheberg-Herbern. Tel. 02599-842.
Sekretärin: Hella LANKA, Grünewaldstr. 2 D-W-2000 Hamburg
52. Tel. 040-892407.
Kassiererin: Astrid HANKE, Am Friedrichshain 37 D-W-2280 Westerland/Sylt.
Tel. 04551-5510.
Postgirokonto: "Sonderkonto Esperanto" Astrid Hanke, Westerland, PG
Hamburg Nr. 1092 04-206 (BLZ 20010020). KELI-Mitgliedsbeitrag DM 28.00
(Dia Regno und deutsche Landesabteilung). Wegen der hohen Auslandsgebühren
ist es ratsam, Überweisungen für KELI nach Westerland zu schicken,
nicht nach Vlaardingen.
Wie spricht man in Rom?
Aus einem Bericht der FAZ vom 27.10.1990 (Heinz-Joachim Fischer) über
die von 238 ausgewählten Teilnehmern aus aller Welt besuchte Bischofssynode
in Rom. Die Bischofssynode ist das in regelmäßigen Abständen
tagende "Kleine Konzil" der katholischen Kirche, also eines von deren
höchsten Beratungsgremien.
... "Kardinal Ratzinger trägt in geschliffenem Französisch
einen Bericht über die Vorbereitung eines Katechismus für
die gesamte Kirche vor. Der Text wird auch den Gästen ausgehändigt.
Da aber groß und deutlich 'sub secreto' und 'reservatus' draufsteht
(unter Geheimschutz und reserviert), soll er den Massenmedien noch nicht
übergeben werden."
... "Nun ist die Reihe an Kardinal Gantin. Er verliest auf italienisch
eine `Mitteilung betreffend das Studium über den theologischen und
juridischen Status der Bischofskonferenzen'. Auch diese Mitteilung unterliegt
dem Geheimschutz." ...... "Dann sind die beiden Kardinals-Referenten zur
Befragung freigegeben. Auf italienisch, französisch, spanisch und
englisch prasseln die Fragen auf sie ein, mehr auf Kardinal Ratzinger.
Deutsch gehört auch zu den offiziellen Synoden-Sprachen, in die `hinein'
simultan übersetzt wird, Latein ebenso, doch da wird nur `heraus'-übersetzt,
vielleicht aus Mangel an Dolmetschern oder an Bedarf. Der Papst und Kardinal
Ratzinger setzen nie den Kopfhörer zur Übersetzungshilfe auf,
Kardinal Gantin und die meisten bei Latein. Die Bischöfe aus
dem deutschsprachigen Raum fragen heute gar nicht. Sie wissen offenbar
alles oder, wie manche Synodalen liebevoll vermuten, vieles besser." ...
Aus dem Veranstaltungskalender
11.-15. Mai Olomouc, Tschechoslowakei: 43. Eisenbahnerkongreß,
mit Ökum. Gottesdienst (Predigt: Burkhardt).
17.-20. Mai München: 69. Deutscher Esperanto-Kongreß,
mit Gottesdiensten und Fachsitzungen (Uraufführung einer Festmesse
mit Esperanto-Text, komponiert von Fridolin Limbacher).
31.5.-2.6. Homburg, Saar: 37. Kulturwochenende, mit ökum.
Gottesdienst.
30. Juni Aalen: Kulturpreisverleihung der FAME-Stiftung (Laudatio für
den Preisträger durch A. Burkhardt).
20.-27.7. Jönköping, Schweden: 41. Internationaler
KELI-Kongreß. Thema "Wege" (Vorträge, Gottesdienste, Singen,
Besichtigungen, Diskussionen).
27.7.-3.8. Bergen, Norwegen: 76. Esperanto-Weltkongreß (die
jährliche Zentralveranstaltung der Esperanto-Bewegung, mit über
hundert Einzelveranstaltungen. Ökumenischer Esperanto- Gottesdienst
unter Leitung von Pfarrer Hans Amund Rosbach, Norwegen).
Dies ist ein kleiner Auszug aus einer Liste, die über 250 Veranstaltungen
im Jahr 1991 aufführt, bei denen Esperanto die ausschließliche
oder wesentliche Verständigungssprache ist.
Esperanto
am Nikolaus-von-Weis-Gymnasium Speyer
Auf 47 Seiten einer schönen, übersichtlich gestalteten und reich
bebilderten Broschüre berichtet Oberstudienrat Franz-Georg Rössler
über Esperanto an der Schule, an der er Musiklehrer ist.
Im Rahmen der ersten Projektwoche des Gymnasiums 1986 bot er
an: "Esperanto - die leichteste Sprache der Welt". Neun Schüler und
15 Schülerinnen wählten das Projekt - und sie haben offenbar
Feuer gefangen. In den wenigen zur Verfügung stehenden Tagen vermittelte
OStR Rössler der Gruppe grundlegende Kenntnisse über Entstehung,
Entwicklung und Struktur der Sprache zur passiven, aber auch teilweise
schon aktiven Sprachbeherrschung. Lieder und Spiele in Esperanto ergänzten
den sachlichen Komplex. Am Ende stand die Aufnahme einer Partnerschaft
zu einer Esperanto-Gruppe in Butare, der Hauptstadt des afrikanischen Partnerlandes
von Rheinland-Pfalz, Ruanda. Und wie stolz war man, als die in Peking erscheinende
Monatszeitschrift "El Popola Ĉinio" ihrer internationalen Leserschaft
die Projektgruppe gar im Bild vorstellte.
1986 bis 1989 schlossen sich Arbeitsgemeinschaften an, um die Kenntnisse
zu vertiefen und auch weiteren Schülern die Teilnahme zu ermöglichen.
Nach einem Adventskonzert wurden die Spenden an zwei Esperanto-Hilfsorganisationen
überwiesen - die holländische Esperanto-Blindenhilfe Agado
E3 sowie die Aussätzigenhilfe, für die sich seit Jahren ein
esperantokundiger Altphilologe am Johannes-Gymnasium in Lahnstein einsetzt.
Bei der zweiten Projektwoche des zum Institut St. Dominikus gehörenden
Nikolaus-von-Weis-Gymnasiuns, die 1989 stattfand, wurde wieder ein Esperanto-Kurs
angeboten. Diesmal waren es zwölf junge Leute, die sich neben dem
Erwerb von Grundkenntnissen der Sprache die Aufgabe stellten, mit Hilfe
von Esperanto das anstehende Jubiläum "2000 Jahre Speyer" in der ganzen
Welt bekannt zu machen. Mit welchem Erfolg, beweist die ausführliche
Dokumentation:
Innerhalb eines Jahres erreichten die Schule 118 Zuschriften
aus 37 Ländern in vier Kontinenten. Der jüngste Schreiber war
elf, der älteste 83 Jahre alt. Der Oberbürgermeister von Samarkand
in Usbekistan richtete eine Grußbotschaft an seinen Amtskollegen
in Speyer und umgekehrt - die Texte erschienen faksimiliert in drei Sprachen,
deutsch, russisch, Esperanto nebeneinander in der usbekischen Zeitung.
Erstaunt waren die Gymnasiasten, als ihre Sondermarke der Bundespost "2000
Jahre Speyer" beantwortet wurde mit einer russischen Sondermarke "2 500
Jahre Samarkand".
Lebendiges Esperanto erlebten 60 Schüler im Frühjahr
1990, als Dr. Anatol Gonscharow, Esperanto-Dozent und Professor für
organische Chemie in Moskau, Glasnost aus erster Hand bot. Er sprach Esperanto
und er wurde gedolmetscht von Studiendirektor Helmut Rössler, der
1966/67 bereits einen Esperanto-Kurs ausschließlich für Ordensleute,
die Lehrkräfte der Schule sind, gehalten hatte.
Seinem Namensvetter begegnete der jetzige Esperanto-Motor Franz-Georg
Rössler übrigens 1985 beim Weltkongreß in Augsburg, nachdem
er kurz vorher im Eilzugstempo die Sprache gelernt hatte. Wen reizt dies
zum Nachmachen: jetzt selber lernen und nächstes Jahr seiner Klasse
eine Projektwoche anbieten?
Wo bekommt man die
Esperanto-Bibel?
Im neuesten Bibelkatalog der Deutschen Bibelgesellschaft (Stuttgart
80, Postfach 81 03 40) wird die Vollbibel (ohne deuterokanonische Bücher)
mit Kunststoffeinband für DM 24.00, das Neue Testament in Plastik
(Kleinformat) für DM 13.00 angeboten. Die Ausgaben stammen von der
Britischen und Ausländischen Bibelanstalt London und sind in Hongkong
hergestellt. Eine sehr schöne, großformatige Ausgabe des Neuen
Testaments, beim Verlag vergriffen, ist bei Pfarrer Eichkorn (S. Impressum)
für DM 10.00 noch zu haben.
Bücher, Bücher, Bücher
Die Bibliothek des Deutschen Esperanto-Instituts, die in den vergangenen
zwanzig Jahren von Pfarrer Adolf Burkhardt aufgebaut wurde, befindet sich
seit 15. Dezember 1989 als Dauerleihgabe unter dem Namen "Deutsche Esperanto-Bibliothek"
im Torhaus der Stadt Aalen in den Räumen der Stadtbücherei. Sie
umfaßt z.Zt. etwa 10.500 bibliographische Einheiten - von der kleinen
Broschüre, mit der die Sprache 1887 angefangen hat, bis zur dickleibigen,
drei Bände umfassenden Festschrift für Prof. Dr. Juan Regulo
Perez, der an der Universität La Laguna auf den Kanarischen Inseln
einen Lehrstuhl für Esperantologie innehat. Die Abteilung über
religiöse Themen ist zwar beachtlich, aber im Verhältnis zum
Gesamtbestand nicht gerade beeindruckend - ein Zeichen dafür, daß
die Christen bisher nicht übermäßig von diesem literarischen
Kommunikationsmittel Gebrauch gemacht haben, wenn auch einzelne Theologen
und Laien frühzeitig die Möglichkeiten erkannt haben.
Die Deutsche Esperanto-Bibliothek ist für Benutzer innerhalb
der regelmäßigen Öffnungszeiten der Stadtbücherei
Aalen zugänglich; sie ist auch an die Fernleihe angeschlossen.
Wie klingt Esperanto?
Im Esperanto gibt es für jeden Laut nur eine Schreibweise. Stumme
Buchstaben fehlen. Insofern kann man beim Lesen von Texten keine schlimmen
Fehler machen. Wie die Sprache "echt" klingt, läßt sich am
einfachsten jeden Tag im Radio nachprüfen. Radio Polonia hat drei
Sendungen täglich, Bern montags, donnerstags und samstags, Wien
sonntags zweimal, Zagreb sonntags, Peking täglich, Wilna mittwochs
und donnerstags, Tallinn donnerstags und samstags, Rom samstags, Radio
Vaticana donnerstags und an allen Sonn- und Feiertagen. Die meisten
senden auf Kurzwelle, um auf der ganzen Welt empfangen zu werden, Radio
Vaticana ist aber auch auf Mittelwelle (196 m, 1530 khz) sonntags um
21 Uhr gut zu hören. Eine Tabelle mit allen Stationen, Wellenlängen
und Uhrzeiten schicken wir gegen Rückporto gerne zu. (Evang. Pfarramt
W-7311 Bissingen)
Und so sieht Esperanto
aus:
Dies ist eine kleine Sprachprobe: das Vaterunser auf Esperanto in der
von IKUE und KELI gemeinsam gebilligt ökumenischen Fassung (KELI
faßte den entsprechenden Beschluß bei seinem Jahreskongreß
1962 in Strandbaden, Schweden, IKUE fast zur gleichen Zeit). Der Text
weicht an einigen Stellen von der sogenannten Londoner Bibel ab, um
der Gemeinsamkeit willen. Als Fachmann wirkte bei der endgültigen
Fassung der Engländer W.J. Downes mit, damals Professor für
Hebräisch und Altes Testament am Western College der Universität
Bristol und Mitglied der Esperanto-Sprachakademie.
Patro nia, kiu estas en la ĉielo.
Sanktigata estu via nomo.
Venu via regno.
Fariĝu via volo,
kiel en la ĉielo, tiel ankaŭ sur la tero.
Nian panon ĉiutagan doni al ni hodiaŭ.
Kaj pardonu al ni niajn ŝuldojn,
kiel ankaŭ ni pardonas al niaj ŝuldantoj.
Kaj ne konduku nin en tenton,
sed liberigu nin de la malbono.
Ĉar via estas la regno
kaj la potenco kaj la gloro, eterne.
Amen.
Aus einem Leserbrief
Betrifft: Rheinischer Merkur/Christ und Welt Nr.15/12.4.91 Glosse "Babylon"
auf S.1
Grüß Gott!
Als regelmäßiger Leser des "Rheinischen Merkur/Christ und
Welt" und als Esperanto-Sprecher habe ich mich über den Satz geärgert:
"Nicht nur haben Esperanto und Volapük als grenzüberschreitende
Verständigungsmittel versagt...". In diesem Satz schreibt der Redakteur
genau das Gegenteil von dem, was ich erlebe: Esperanto ist für
mich die Brücke über alle Sprachgrenzen hinweg. Und nur Unwissenheit
kann das tote Volapük neben das lebendige Esperanto stellen. Wenn
der "Rheinische Merkur/Christ und Welt" in den Informationen, bei denen
ich mich nicht auskenne, auch so desinformiert wie hier, müßte
ich ihn schleunigst abbestellen.
Als 40-jähriger habe ich binnen eines Jahres Esperanto gelernt
aus Verzweiflung darüber, daß ich mit meinem Abitur-Französisch
in der deutsch-französischen Partnerschaft auf keinen grünen
Zweig kam. Seitdem habe ich jedes Jahr Dutzende von mündlichen und
schriftlichen Begegnungen aus fast allen Ländern der Welt. Esperanto
hat mir die Welt geöffnet. Und mein Französich ist durch Esperanto
wesentlich besser geworden.
Mit der internationalen Sprache Esperanto liegt ein Mittel der
Sprachgerechtigkeit (so Prof. Tammelos Plädoyer für linguistische
Gerechtigkeit in Herderbücherei Initiative 25) auf der Straße,
das jeder nur aufzunehmen braucht. Millionen haben das getan - jedenfalls
ist die Zahl der mir zugänglichen Esperanto-Sprecher Legion. Daß
die Europäische Gemeinschaft Esperanto nicht ernsthaft unter ihre
Lösungsmöglichkeiten aufnimmt, läßt mich genauso am
Verstand der Bürokraten zweifeln wie der kritisierte Satz Ihres Artikels
an der Zuverlässigkeit der Journalisten.
Aber solche aus purer Unwissenheit ausgestreute Desinformation ist es
wohl, die eine ungewöhnliche Lösung des Weltsprachenproblems
nur langsam vorankommen läßt, obwohl es eine andere Lösung
garnicht gibt. Zur Buße sollten Sie einmal einen richtig recherchierten
Artikel über Esperanto schreiben - noch besser: Selber Esperanto
lernen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Eichkorn
Anmerkung von B.E.: Obiger Leserbrief wurde mit 3 weiteren Leserbriefen
(Zeller, Aalen: Schmid, Augsburg; Kronshage, Schwelm) in der Nr.17
des Rheinischen Merkur/Christ und Welt auszugsweise veröffentlicht.
Ich habe am 13.4. je eine Kopie meines obigen Leserbriefes und der Glosse
selbst an 40 Esperantisten im deutschen Sprachraum geschickt. 12 von ihnen
schickten mir Kopien ihrer Leserbriefe (FG Rößler, Harthausen-
Speyer [siehe ÖkEsFo 2 S.14]; Renschler, Bad Krotzingen;
Fischer, Nordwalde; Sr.Herz, Sigmaringen; Sack, Ebersbach;
Dr.Schwanzer, Limburg; Reuchlin, Mannheim; Odenwald, Essen;
Schaeffer, Aalen-Unterkochen; Schweizer, Stockach; und 2 der
oben genannten) - eine erstaunlich hohe Zahl (in Wirklichkeit reagierten
wohl noch mehr als wir 14; ich hatte nicht um Zusendung der Kopien gebeten).
Bernhard Eichkorn
Nachrichten der letzten
Minute:
Esperanto auf den Katholikentag 1992 in Karlsruhe: Unser Leser Michael
Könen, Berliner Freiheit 13, DW-5300 Bonn 1, Tel.0228/695665 schreibt
uns: "Vom 17.-21.6.92 findet in Karlsruhe der 91.Deutsche Katholikentag
statt. Da das Thema "Europa "sein wird, haben wir eine hervorragende Gelegenheit,
vor einem großen und aufgeschlossenen Publikum Esperanto und die
IKUE vorzustellen. Neben einem Gottesdienst auf Esperanto, wie er auch
in Berlin 1990 stattgefunden hat (u.U. mit Zelebranten aus verschiedenen
europäischen Ländern) ist eine Podiumsveranstaltung sowie ein
Informationsstand über mehrere Tage (Donnerstag bis Samstag) denkbar.
Da die Planungen schon angelaufen sind, wäre ich sehr froh, wenn
sich sehr bald Leute melden würden, die bereit sind, bei folgenden
Aufgaben zu helfen:
- Vorbereitung und Erstellung bzw. Besorgung von Informationsmaterial
(Flugblätter, Plakate, Bücher ...).
- Anwesenheit auf dem Katholikentag und Betreuung des Standes.
- Begleitung von ausländischen Gästen (u.U. Bischöfen)
als Dolmetscher Deutsch-Esperanto. Bitte schreibt oder ruft
an!" (Adresse/Telefon siehe oben).
Anmerkung von B.E.: Ich habe mich bereits angemeldet. Wer macht
noch mit?
"Esperanto in
Baden-Württemberg", die deutschsprachige Zeitschrift des
Esperanto-Verbandes Baden-Württemberg, bespricht in ihrer Juni-Nummer
1991 unser "Ökumenisches Esperanto-Forum" als "neue deutschsprachige
Zeitschrift", deren Bestellung sich lohne. "Esperanto in Baden-Württemberg"
ist übrigens eine dem "Ökumenischen Esperanto-Forum" verwandte
Zeitschrift. Sie wendet sich in deutscher Sprache an alle Esperanto-Freude,
nicht nur Mitglieder. Sie kann für 20.-DM jährlich (6 Nummern)
bestellt werden bei Maria Schiffer, Wilstorfstr.58, DW 7730 VS-Villingen.
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